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Fokus bei IT-Projekten auf Optimierung


PAC-Analysten erwarten Erholung und Risiken für den weltweiten Markt für Software und IT-Services 2010
Derzeitige Lage sollte für Cloud Computing-Modelle, die sich durch Effizienz und Flexibilität auszeichnen, ideal sein


(11.02.10) - 2010 wird der Fokus bei IT-Projekten auf der Optimierung liegen, während sich die Industrie langsam von den Auswirkungen der Wirtschaftskrise erholt. Dabei zeichnen sich neue Investitionsfelder ab. Dennoch stehen IT-Service- und Softwareanbieter vor Herausforderungen.

"Die Wirtschaftskrise hatte 2009 gewaltige Auswirkungen auf den weltweiten IT-Markt. Viele Firmen bewerteten ihre Investitionspläne neu, einige Projekte wurden gestoppt, viele verschoben. Auch Zuliefererverträge wurden neu überprüft, was starken Druck auf die Tagessätze, eine Konsolidierung der Anzahl externer Anbieter und eine Neugestaltung der Festpreisprojekte anhand differenzierterer Kriterien (Funktionspunkte, Arbeitseinheiten, usw.) zur Folge hatte", so Christophe Châlons, Chief Analyst von Pierre Audoin Consultants (PAC) in München. Da die IT jedoch strategisch immer wichtiger wird, setzten die Unternehmen 2009 eher auf eine Optimierung der IT-Ressourcen bzw. deren Nutzung, statt nur zu sparen.

Auch 2010 wird die Krise laut PAC den IT-Markt noch beeinflussen, zumindest bis Ende des ersten Halbjahres.

Investitionsprioritäten für Anwender
"Optimierung wird für die Anwender weiterhin höchste Priorität haben, wenn es um IT-Investitionen geht", meint Châlons. Wie schon 2009 wird dies viele Bereiche betreffen, z.B. Server-Konsolidierung und Virtualisierung der Infrastruktur."

Konsolidierung
Projekte in der Anwendungsentwicklung und -wartung im Applications-Bereich sollten weiterhin von Konsolidierungsstrategien profitieren", kommentiert Nick Mayes, Senior Consultant im Bereich IT-Services bei PAC London. Service-Oriented Architectures (SOA) bieten Unternehmen Flexibilität wenn auch eher durch gezielte Einzelprojekte als breitere Migrations- und Transformationsprojekte. Neben SOA ist Open Source (vor allem in Europa) eine Schlüsselkomponente des revolutionären Cloud Computing-Konzepts", fügt Mathieu Poujol, Director der Technology Practice der PAC-Gruppe in Paris hinzu.

Cloud Computing
"Die derzeitige Lage sollte für Cloud Computing-Modelle, die sich durch Effizienz und Flexibilität auszeichnen, ideal sein", so Karsten Leclerque, Director des Outsourcing-Programms von PAC in München. Während Zuverlässigkeits-, Sicherheits- und Compliance-Problematiken weiterhin die öffentlichen Cloud-Infrastruktur-Modelle behindern, sollten Projekte im Bereich Planung und Erstellung von privaten Cloud-Infrastruktur-Modellen, sowie Projekte, die private und öffentliche Plattformen miteinander verbinden, florieren. Niedrigpreisstrategien werden generell für Anwenderfirmen interessant bleiben, wie Standardisierung, Open Source und Offshore.

Mobile Applikationen
Die jüngsten Entwicklungen im Bereich mobiles Internet und im Wachstumsmarkt Smartphones werden Firmen zwingen, Applikationen für mobile Plattformen zu konzipieren, um die Ansprüche ihrer Kunden zu befriedigen", so Frédéric Giron, Director des IT Services-Programms von PAC in Paris. So sollten zum Beispiel Projekte im Bereich mobile Zahlungsanwendungen Erfolg haben, sobald es klare Anzeichen für eine Erholung gibt.

Embedded-Systeme
Während Machine-to-Machine"-Technologien noch lange nicht etabliert sind (hauptsächlich aufgrund der hohen Fixkosten für M2M-Projekte), werden Projekte im Bereich Embedded-Systeme weiterhin das Wachstum in vielen Sektoren antreiben, einschließlich der Automobilbranche und Energieversorger. Embedded-Software ist ein wesentlicher Bestandteil in Smart-X-Projekten, die u.a. in Branchen wie Transport, Energie oder Gesundheit noch Beachtung finden werden. Einige dieser Themen werden von den Konjunkturprogrammen profitieren, die viele Volkswirtschaften 2009 ins Leben gerufen haben", so Peter Russo, Director bei PAC New York.

Collaboration und Prozesse
Christophe Châlons fügt hinzu: Bezüglich Prozesseffizienz und Agilität der Unternehmen werden die wichtigsten Themen Collaboration und Workflow, Prozessautomatisierung/ -harmonisierung/ -verbesserung sein, mit besonderem Schwerpunkt auf Vertrieb/ CRM/ Kundenservice und Informationsmanagement". Social Networking wird wohl auch in einigen Standardprodukten auftauchen", ergänzt Mathieu Poujol.

Compliance
Schließlich werden auch Governance-/ Risk Management-/ Compliance- (GRC-)Themen weiterhin zu beträchtlichen IT-Investitionen führen, v.a. im Bereich Finanzdienstleistungen.

Lesen Sie zum Thema "Compliance" auch: Compliance-Magazin.de (www.compliancemagazin.de)

Um auf diese Investitionsthemen und -trends reagieren zu können, müssen IT-Anbieter ihre Aktivitäten an den Käufermarkt anpassen.

Herausforderungen für Anbieter im Jahr 2010

  • Kundennähe: "Da die Anwenderunternehmen die Zahl ihrer strategischen IT-Anbieter weiterhin verringern, sind für die Anbieter perfekte Kenntnisse der Kundenerwartungen entscheidend", meint Tobias Ortwein, Director des SAP Services Research Program von PAC in München.
  • Innovation: "Mit zunehmender wirtschaftlicher Erholung erwarten die Kunden von den Software- und IT-Services-Anbietern Unterstützung in ihrer Positionierung, um von neuen Wachstumschancen profitieren zu können", erklärt Frédéric Giron.
  • Partnerschaften: Nur sehr wenige Anbieter können alles alleine schaffen. Eine facettenreiche Welt erfordert einen Unternehmensverbund mit Softwareherstellern, Technologieanbietern, Telekommunikationsunternehmen und
  • Systemintegratoren sowie in einigen Fällen Wirtschaftsexperten (Einzelhändler, Banken, usw.): In einem sich schnell entwickelnden Umfeld, in dem ständig neue Lösungen und Geschäftsmodelle entstehen, spielen Software- und IT-Services-Anbieter eine wesentliche Rolle bei der Zusammensetzung des Puzzles.
  • M&A: "Im Jahr 2010 werden viele Anbieter ihre Fähigkeiten in bestimmten Technologien, Industrien und/oder lokalen Märkten durch gezielte Übernahmen erweitern", meint Olivier Nguyen Van Tan, Deputy Managing Director und CIO von PAC in New York.
  • Industrialisierung: "Hier kann man geradezu von Kostenbesessenheit sprechen. Anbieter müssen effizient liefern, schlanke Plattformen (Prozesse, Services, Infrastruktur) nutzen und von Methodiken und innovativen Modellen (Cloud) sowie globalen Standorten profitieren", kommentiert Klaus Holzhauser, Director bei PAC München.
  • Humankapital: "2009 unterbrach den weltweiten Kampf um Talente. Doch wird die einsetzende Erholung Engpässe in vielen Kompetenzbereichen ans Licht bringen. Damit die Arbeitskräfte die sich rasch verändernden Technologien bewältigen können, wird es unumgänglich sein, sie kontinuierlich zu schulen. Und um die besten Leute zu motivieren und zu behalten, werden große Anstrengungen erforderlich sein", ergänzt Tobias Ortwein.

2010 Die Erholung?
"Eine Erholung wird im Laufe des Jahres 2010 erwartet, wobei der genaue Zeitpunkt je nach Land unterschiedlich sein wird. Da es noch immer erhebliche Risiken im Bezug auf Arbeitslosigkeit, Kreditverknappung und daraus resultierende Konkursfälle gibt, wären genauere Prognosen verfrüht. Auf jeden Fall werden die durchschnittlichen Preise und Tagessätze unter denen von 2009 liegen und somit die Marktbelebung einschränken, auch wenn für die Umsatzvolumina eine Erholung im Laufe des Jahres 2010 erwartet wird", schließt Christophe Châlons. (PAC: ra)

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Meldungen: Studien

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    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

  • Fähigkeiten im Bereich Responsible AI

    Das Infosys Knowledge Institute (IKI), ein Forschungszweig von Infosys veröffentlichte ihre aktuelle Studie über den verantwortungsvollen Einsatz von KI in Unternehmen. Für den "Responsible Enterprise AI in the Agentic Era" Report wurden mehr als 1.500 Führungskräfte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA und Australien befragt und interviewt. Die Umfrage zeigt deutliche Lücken in der Fähigkeit von Organisationen, künstliche Intelligenz verantwortungsbewusst einzusetzen. 78 Prozent der Unternehmen betrachten Responsible AI als Motor für ihr Wachstum. Doch nur zwei?Prozent haben geeignete Kontrollen implementiert, um Reputationsrisiken und finanzielle Verluste zu vermeiden.

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

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