Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Wirkungsvolles IT-Service Management


Wie sich Projekte erfolgreich gestalten lassen: Acht ITIL-Praxistipps für die Öffentliche Verwaltung
Zu den selbstverständlichen Elementen einer ITSM-Strategie gehören regelmäßig Audits mit externer Unterstützung durchzuführen


(16.02.11) - Die Zwänge durch die restriktiven Haushalte einerseits und die wachsenden Kundenbedürfnisse auf der anderen Seite zwingen öffentliche Institutionen dazu, sich intensiv um eine nachhaltige Effizienzsteigerung in den internen Abläufen und in der Leistungserbringung zu bemühen. Damit einher geht die Notwendigkeit eines wirkungsvollen IT-Service Management (ITSM), das für eine hohe Qualität in den IT-Prozessen sorgt und gleichzeitig deren Wirtschaftlichkeit verbessert.

Mit ITIL wird dafür zwar ein inzwischen sehr etabliertes Instrument angeboten, aber dessen Einführung bereitet in der Praxis häufig erhebliche Probleme. Frank Zielke, Vorstand der ITSM Consulting AG, hat deshalb Praxistipps zur erfolgreichen Gestaltung für solche Projekte zusammengestellt:

1. Kein Erfolg ohne klares Rollen- und Prozessmodell:
Die Öffentliche Verwaltung ist hierarchisch organisiert, demzufolge kann das IT Service Management auch nur optimal funktionieren, wenn seine Prozess- und Rollenmodelle ebenfalls hierarchisch aufgebaut sind. Dieser Grundsatz ist ein Erfolgsfaktor von sehr kritischer Bedeutung und muss deshalb unbedingt beachtet werden. Zudem bedarf es eines klaren Steuerungsmodells, in denen die Rollen, Funktionen und Verantwortlichkeiten sowohl innerhalb der IT als auch zu den Aufsichtsbehörden sowie den zu unterstützenden Geschäftsbereichen transparent abgebildet sind.

2. Vorfahrt für eine Standardisierung der IT-Prozesse:
Die IT-Prozesse müssen mittels des Regelwerks ITIL von ihrem bisher zumeist individuellen Charakter befreit werden. Damit können einerseits Effizienzpotenziale aktiviert werden, weil durch eine Standardisierung beispielsweise die personellen Ressourcen rationeller eingesetzt, die Fehlerquote verringert und die Verfügbarkeit der IT-Systeme am Arbeitsplatz der Mitarbeiter gesteigert werden können. Hinzu kommt, dass sich auch die öffentlichen Institutionen zunehmend untereinander vernetzen. Standardisierte IT-Prozesse unterstützen diese Entwicklung, weil dadurch die Integrationsbedingungen für kooperative Dienste verbessert werden.

3. Das kundenorientierte Kennzahlensystem zur Leistungssteuerung nicht vergessen:
Angesichts steigender Ansprüche an die Verfügbarkeit und Qualität der IT-Dienste ist ein kontinuierliches Monitoring der Services mit entsprechender Bewertung über praxisgerechte KPIs (Key Performance Indicators) erforderlich. Denn erst mit einem solchen Instrument lässt sich wirkungsvoll die Leistungsentwicklung steuern. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang auch die Entwicklung einer Balanced Scorecard. Sie muss so angelegt sein, dass die jeweiligen Anforderungen der betreffenden Geschäftsbereiche der internen und ggf. externen IT sowie der Aufsichtsbehörde berücksichtigt werden.

4. Regelmäßiges Review der Prozessgüte erforderlich:
Die ÖV-IT ist typischerweise von engen personellen Verhältnissen geprägt, wodurch nur wenig Ressourcen zur regelmäßigen Leistungsbewertung der bestehenden Prozesse bestehen. Da sich aber die Anforderungen und Bedingungen kontinuierlich ändern, bleiben die möglicherweise entstehenden Schwächen unerkannt. Als Folge können Unzufriedenheit bei den Kunden und Kritik an der Position als IT-Dienstleister entstehen. Demzufolge sollte zu den selbstverständlichen Elementen einer ITSM-Strategie gehören, regelmäßig Audits mit externer Unterstützung durchzuführen.

5. Einer klaren Servicestrukturierung nicht ausweichen:
Die IT-Dienste sind ein teures Gut und können nicht mehr nach einem Selbstbedienungsprinzip zur Verfügung gestellt werden. Demzufolge sind die Voraussetzungen für eine verursachungsgerechte Erfassung der gesamten Kosten sowie eine adäquate Bepreisung der einzelnen Dienste zu schaffen, damit sie den Kunden entsprechend ihres tatsächlichen Nutzenvolumens berechnet werden können.

6. Kenntnis der typischen Stolpersteine in den ITIL-Projekten:
Der Zugriff auf Erfahrungen und Best Practice hilft dabei, dass nicht Fehler gemacht werden, die andere auch schon erlitten haben. Dazu gehört etwa, dass die Ausgangssituation der betreffenden IT-Organisation in den Planungen nicht ausreichend berücksichtigt wird, die Anfangsprojekte zu komplex angelegt werden oder eine frühzeitige Qualifizierung der mitwirkenden Mitarbeiter vernachlässigt wird. Um Kenntnis von solchen typischen Problemen zu bekommen und sie in den Planungen berücksichtigen zu können, bedarf es einer ausführlichen Recherche oder des Zugriffs auf das Wissen praxiserfahrener Dritter.

7. Projektverantwortung nicht nur auf fachspezifische Kompetenzen fokussieren:
Großes IT-fachliches Know-how eines Mitarbeiters bedeutet nicht zwangsläufig, dass er auch die erforderlichen Fähigkeiten zur Ausrichtung, Steuerung und Kontrolle von Projekten mitbringt. Trotzdem wird in der Praxis oftmals solchen Mitarbeitern das Management übertragen, die sich vornehmlich durch ihre fachliche Spezialisierung ausgezeichnet haben. Soll auf diese fachlichen Qualitäten nicht verzichtet werden, sollte ihnen eine Unterstützung mit spezifischen Management-Skills zur Seite gestellt werden.

8. Das Change Management ernst nehmen und nicht nur als Alibi in die Projektpläne schreiben:
Zwar beschreiben inzwischen viele Projektplanungen die Absicht, den betreffenden Mitarbeiterkreis gezielt auf die projektbedingten Veränderungen vorzubereiten. Tatsächlich werden solche Ziele in der Realität jedoch vielfach nicht konsequent verfolgt. Die Folge sind Akzeptanzschwächen bei den Kunden mit negativen Auswirkungen auf die Leistungseffizienz.
(ITSM Consulting: ra)

ITSM Consulting: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • XLAs: Der Mensch als Maßstab

    Über Jahrzehnte galten Service Level Agreements (SLAs) als Maßstab für gutes IT- und Servicemanagement: Wurde ein Ticket fristgerecht gelöst, war die Aufgabe erledigt. Doch in einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt zeigt sich: Diese Logik greift zu kurz. Effizienz allein entscheidet nicht mehr, ob Mitarbeitende zufrieden und produktiv bleiben. Gefragt ist ein neues Verständnis, das die tatsächliche Erfahrung der Menschen in den Mittelpunkt rückt.

  • Cloud-Souveränität immer stärker im Mittelpunkt

    Mit dem rasanten Fortschritt der digitalen Wirtschaft und dem Aufkommen zahlreicher neuer Technologien - allen voran Künstlicher Intelligenz (KI) - stehen europäische Entscheidungsträger vor einer neuen Herausforderung: Wie lässt sich ein innovatives Ökosystem regionaler Cloud-Anbieter schaffen, das sowohl leistungsfähige Lösungen als auch ausreichende Skalierbarkeit bietet? Und wie kann dieses Ökosystem mit internationalen Anbietern konkurrieren und zugleich die Abhängigkeit von ihnen verringern? Politik, Regulierungsbehörden, Forschungseinrichtungen und Industrievertreter in Europa konzentrieren sich darauf, wie der Kontinent seine Position im globalen Wettlauf um Cloud-Innovationen verbessern kann - ohne dabei die Kontrolle, Autonomie und Vertraulichkeit über europäische Daten aufzugeben, die andernfalls womöglich in anderen Märkten gespeichert, verarbeitet oder abgerufen würden.

  • Vom Nearshoring zum Smart Sourcing

    Aufgrund des enormen IT-Fachkräftemangels und der wachsenden Anforderungen von KI und digitaler Transformationen benötigen Unternehmen heute flexible und kosteneffiziente Lösungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Für die Umsetzung anspruchsvoller Innovationsprojekte mit hohen Qualitätsstandards entscheiden sich deshalb viele Unternehmen für Nearshoring, da dieses Modell ihnen Zugang zu hochausgebildeten IT-Fachkräften in räumlicher und kultureller Nähe ermöglicht.

  • Sechs stille Killer des Cloud-Backups

    Cloud-Backups erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, da sie auf den ersten Blick eine äußerst einfache und praktische Maßnahme zu Schutz von Daten und Anwendungen sind. Andy Fernandez, Director of Product Management bei Hycu, nennt in der Folge sechs "stille Killer", welche die Performance von Cloud-Backups still und leise untergraben. Diese werden außerhalb der IT-Teams, die täglich damit zu tun haben, nicht immer erkannt, können aber verheerende Folgen haben, wenn sie ignoriert werden.

  • Datenaufbewahrungsstrategie und SaaS

    Die Einhaltung von Richtlinien zur Datenaufbewahrung sind für Unternehmen unerlässlich, denn sie sorgen dafür, dass wertvolle Informationen sicher gespeichert und Branchenvorschriften - egal wie komplex sie sind - eingehalten werden. Diese Governance-Frameworks legen fest, wie Unternehmen sensible Daten verwalten - von deren Erstellung und aktiven Nutzung bis hin zur Archivierung oder Vernichtung. Heute verlassen sich viele Unternehmen auf SaaS-Anwendungen wie Microsoft 365, Salesforce und Google Workspace. Die Verlagerung von Prozessen und Daten in die Cloud hat jedoch eine gefährliche Lücke in die Zuverlässigkeit der Datenaufbewahrung gerissen, denn die standardmäßigen Aufbewahrungsfunktionen der Drittanbieter entsprechen häufig nicht den Compliance-Anforderungen oder Datenschutzzielen.

  • Lücken der SaaS-Plattformen schließen

    Die zunehmende Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungen wie Microsoft 365, Salesforce oder Google Workspace verändert die Anforderungen an das Datenmanagement in Unternehmen grundlegend. Während Cloud-Dienste zentrale Geschäftsprozesse unterstützen, sind standardmäßig bereitgestellte Datenaufbewahrungsfunktionen oft eingeschränkt und können die Einhaltung der Compliance gefährden. Arcserve hat jetzt zusammengefasst, worauf es bei der Sicherung der Daten führender SaaS-Anbieter ankommt.

  • Nicht mehr unterstützte Software managen

    Von Windows bis hin zu industriellen Produktionssystemen: Wie veraltete Software Unternehmen angreifbar macht und welche Strategien jetzt nötig sind Veraltete Software ist weit verbreitet - oft auch dort, wo man es nicht sofort vermuten würde. Beispiele für besonders langlebige Anwendungen sind das SABRE-Flugbuchungssystem oder die IRS-Systeme "Individual Master File" und "Business Master File" für Steuerdaten, die seit den frühen 1960er-Jahren im Einsatz sind. Während solche Anwendungen ihren Zweck bis heute erfüllen, existiert daneben eine Vielzahl alter Software, die längst zum Sicherheitsrisiko geworden ist.

  • Wie sich Teamarbeit im KI-Zeitalter verändert

    Liefertermine wackeln, Teams arbeiten unter Dauerlast, Know-how verschwindet in der Rente: In vielen Industrieunternehmen gehört der Ausnahmezustand zum Betriebsalltag. Gleichzeitig soll die Zusammenarbeit in Produktion, Qualitätskontrolle und Wartung immer schneller, präziser und vernetzter werden. Wie das KI-gestützt gelingen kann, zeigt der Softwarehersteller Augmentir an sechs konkreten Praxisbeispielen.

  • Vom Workaround zum Schatten-Account

    Um Aufgaben im Arbeitsalltag schneller und effektiver zu erfüllen, ist die Suche nach Abkürzungen Gang und Gebe. In Kombination mit dem technologischen Fortschritt erreicht die Effizienz menschlicher Arbeit so immer neue Höhen und das bringt Unternehmen unwissentlich in eine Zwickmühle: Die zwischen Sicherheit und Produktivität. Wenn ein Mitarbeiter einen Weg findet, seine Arbeit schneller oder besser zu erledigen, die Bearbeitung von Zugriffsanfragen durch die IT-Abteilung aber zu lange dauert oder zu kompliziert ist, dann finden Mitarbeiter oftmals "kreative" Lösungen, um trotzdem weiterarbeiten zu können. Diese "Workarounds" entstehen selten aus böser Absicht. Allerdings stellen sie gravierende Sicherheitslücken dar, denen sich viele Beschäftigte und Führungskräfte nicht bewusst sind.

  • KI in der Cloud sicher nutzen

    Keine Technologie hat die menschliche Arbeit so schnell und weitreichend verändert wie Künstliche Intelligenz. Dabei gibt es bei der Integration in Unternehmensprozesse derzeit keine Tür, die man KI-basierter Technologie nicht aufhält. Mit einer wachsenden Anzahl von KI-Agenten, LLMs und KI-basierter Software gibt es für jedes Problem einen Anwendungsfall. Die Cloud ist mit ihrer immensen Rechenleistung und Skalierbarkeit ein Motor dieser Veränderung und Grundlage für die KI-Bereitstellung.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen