Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Auf dem Weg ins Internet der Dinge


Out-of-Band-Management sorgt für effizientes IoT
Wie IoT-Infrastrukturen durch Out-of-Band-Management besonders effizient und ausfallsicher gemacht werden können


Von Dirk Schuma, Sales Manager Europe bei Opengear

Von smarten Haushaltsgeräten und Wearables, über intelligente Verkaufsautomaten und Self-Service-Kassen bis hin zu Connected Cars und der vernetzten Fabrik – das Internet der Dinge wächst unaufhaltsam. Über 20 Milliarden IoT-Geräte erwartet das Analystenhaus Gartner bis 2020. McKinsey prognostiziert dem Internet of Things für 2025 einen potentiellen Marktwert zwischen vier bis elf Billionen Dollar jährlich. Doch bei allem Potenzial hat IoT noch nicht den breiten Markt für Unternehmen erreicht, mit Ausnahme einiger Sektoren wie beispielsweise Energieversorgung und Logistik. Für viele Organisationen ist es noch ein weiter Weg, ihre Systeme mit Konnektivität und innovativen Softwaresystemen auszustatten, die die Effizienz und Kosteneinsparung des IoT-Konzepts ermöglichen.

Die IoT-Revolution basiert auf einer Reihe von Schlüsselkriterien. Grundlegend gehören hierzu die Datenkonnektivität von stationären und mobilen Geräten, die Geräteintelligenz, Sensormesswerte zu liefern und Fernbefehle entgegenzunehmen, sowie Aktionstools, die die Datenmassen in neue Erkenntnisse verwandeln. In vielen Branchen beschreiten Unternehmen diesen Weg mit intelligenten Appliances, die vor einem Systemzusammenbruch warnen und vorbeugende Maßnahmen ermöglichen, beispielsweise im Logistikmanagement oder Straßenverkehr zur Vermeidung von Staus.

Viele der grundlegenden IoT-Konzepte von Smart Devices, Connectivity und intelligenter Analytik sind bereits die Domäne der IT-Industrie. Großunternehmen, Telekommunikationsanbieter und Hosting-Provider verlassen sich seit Jahren auf Automatisierung und Remote-Fehlerbehebung, um große, zentralisierte Rechenzentren sowie entfernte Standorte bereitzustellen. Mit der wachsenden Dominanz der IT über alle Branchen hinweg und dem ständigen Druck, mit weniger mehr zu erreichen, sind IT-Abteilungen seit Jahren IoT-Pioniere, ohne dem Kind bisher einen Namen gegeben zu haben.

In den 90ern, als VoIP an Bedeutung gewann, übernahmen viele IT-Abteilungen die Rolle separater Telekommunikations-Teams. In den letzten Jahren hat der Einsatz von IP bei Überwachungskamerasystemen diesen Bereich in die Verantwortung der IT-Teams gebracht. Da das Rechenzentrum für die Geschäftsperformance und -kontinuität enorm an Bedeutung gewonnen hat, müssen IT-Teams zunehmend Geräte an Standorten fernsteuern, auf die sie nur noch begrenzten physischen Zugriff haben. Dieser Aufgabenbereich wächst und passt gut zu den technischen Fähigkeiten der IT-Abteilungen. Ebenso wie zu bestehenden Tools wie Gebäude- und Hausverwaltungssystemen, die von der IT bereits für das Facility-Management gepflegt werden.

Out-of-Band-Management zur Absicherung von IoT-Infrastrukturen
Im Mittelpunkt vieler dieser bestehenden Managementaufgaben steht die Nutzung von Out-of-Band-Management (OOB). Damit ist der administrative Zugriff auf kritische Elemente wie Netzwerk-Switches, Router, Stromverteilungseinheiten und eine wachsende Zahl von Security Devices wie Firewall- und Encryption-Tools zu gewährleisten. Obwohl die meisten dieser Geräte über eine Inline-IP-Verbindung für die grundlegende Verwaltung verfügen, sind viele der kritischen Management-Funktionen wie Firmware-Upgrades nur über serielle Konsolen-Ports verfügbar. Darüber hinaus kann bei Verlust der IP-Verbindung oder bei einem Gerät, das auf keinen Befehl mehr reagiert, manchmal nur ein Hard-Reboot per separatem Out-of-Band-Pfad, zum Beispiel per 3G/4G-Verbindung, helfen.

Angesichts der steigenden Anzahl an Connected Devices entstand eine neue Generation von OOB-Lösungen, die sich mit zahlreichen Gerätetypen verbinden lässt. Die Liste wächst kontinuierlich und umfasst beispielsweise Kameranetzwerke, Verkaufsautomaten, Geldautomaten, Glücksspielterminals sowie Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik. In bestimmten Bereichen, insbesondere bei hohen Investitionen wie Industrieanlagen, ist OOB auch eine wesentlich kostengünstigere Option, um einem bestehenden Gerät Konnektivität zu verleihen, als ein neues Anlagenmodell anzuschaffen. Dies ist ein großer Vorteil für IoT-Projekte, bei denen Geräte Konnektivität über einen flexiblen Weg wie 3G- und 4G-Mobilfunk benötigen, sowie bei mobilen Anwendungsfällen in Fahrzeugen.

Auch in Bezug auf die Offenheit haben OOB-Lösungen eine Renaissance erlebt: Das erste Schlüsselelement ist die Öffnung der Geräte durch APIs. Diese ermöglichen es Unternehmen, flexible Skripte zu erstellen, die viele, auf Rückmeldungen der Geräte basierende Troubleshooting-Funktionen, automatisieren können. Das zweite Schlüsselelement ist die Verwendung gemeinsamer Standards wie SNMP (Simple Network Management Protocol). Diese bieten eine engere Integration mit gut genutzten Netzwerkmanagementplattformen wie Solarwinds und Nagios, die zunehmend Fernverwaltungsfunktionen für IoT-Geräte anbieten.

Praxisbeispiele: Integration von OOB mit IoT-Anwendungen
IT-Abteilungen im Rechenzentrums- und Service Provider-Bereich integrieren zunehmend Out-of-Band-Management als Teil der eigentlichen IoT-Anwendungen. So nutzt etwa der britische Netzwerkdienstleister Sohonet für über 400 Medien- und Unterhaltungsunternehmen wie BBC Worldwide, HBO und NBC Universal die Out-of-Band-Technologie zur Verwaltung von Remote-Geräten an 60 Points of Presence auf drei Kontinenten. Im Fall eines Hardware-Ausfalls ist der Remote-Zugriff auf die Konsole zur Verwaltung von Konfigurationsänderungen, Stromzyklen oder sogar zum Versand neuer Hardware eine einfache, aber wichtige Anforderung. Sohonet integrierte OOB in ein durch das Unternehmen selbst entwickeltes Netzwerkmanagementsystem, um die Fehlersuche und Automatisierung zu erleichtern.

TMV Control Systems, ein kanadischer Hersteller von Lokomotiv-Steuersystemen, hat seine Traktions- und Motorsteuereinheit mit OOB ausgestattet, um seinen Kunden eine Fernüberwachung für Motorsysteme über 3G-Mobilfunkverbindung, GPS-Funktionen und VPN-Gateway zu ermöglichen. Die Daten helfen TMV-Kunden, die Effizienz und den allgemeinen Zustand ihrer Flotten zu verfolgen. Daten, die früher stundenlang gesammelt wurden, werden jetzt alle paar Minuten automatisch abgerufen. Das Wartungspersonal hat nun Online-Zugriff auf Informationen, die nur wenige Minuten alt sind. Probleme können identifiziert und analysiert werden, sobald sie auftreten, sodass der Remote-Support zeitnah eine Lösung finden kann.

Kosteneffizientes OOB
Im Beispiel von TMV ist es die OOB-Fähigkeit, das Mobilfunknetz zu nutzen, durch den mobilen Anwendungsfall entscheidend. Da Breitband-Mobilfunknetze zudem mit geringeren Kosten punkten, wird die Migration zu diesen Netzwerken für IT-Administrationszwecke weiter zunehmen. Doch bei all dem Hype um das Potenzial des IoT sind Verantwortliche immer noch durch Budgets eingeschränkt. Hier zeigt OOB seine Stärke durch relativ niedrige Kosten. Mit Einstiegseinheiten einschließlich 3G/4G-Konnektivität ab 800 Euro prüfen insbesondere IT-Abteilungen, wie sie die Technologie sowohl für bestehende Netzwerk- und Systemelemente als auch für neue IoT-Anwendungsfälle in Bereichen wie Überwachungskameras, Zutrittskontrolle und Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik auf doppelte Weise nutzen können.

Für Unternehmen schlummert ein enormes Potenzial im Internet of Things, welches sich zukünftig durchaus zu einer Multi-Billion-Dollar-Industrie entwickeln könnte. Bereits heute zeigen sich seine Vorteile in der Nutzung durch Netzwerk- und IT-Administratoren zur optimierten Überwachung und Steuerung kritischer Systeme.
(Opengear: ra)

eingetragen: 16.11.18
Newsletterlauf: 07.12.18

Opengear: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Wie sich Teamarbeit im KI-Zeitalter verändert

    Liefertermine wackeln, Teams arbeiten unter Dauerlast, Know-how verschwindet in der Rente: In vielen Industrieunternehmen gehört der Ausnahmezustand zum Betriebsalltag. Gleichzeitig soll die Zusammenarbeit in Produktion, Qualitätskontrolle und Wartung immer schneller, präziser und vernetzter werden. Wie das KI-gestützt gelingen kann, zeigt der Softwarehersteller Augmentir an sechs konkreten Praxisbeispielen.

  • Vom Workaround zum Schatten-Account

    Um Aufgaben im Arbeitsalltag schneller und effektiver zu erfüllen, ist die Suche nach Abkürzungen Gang und Gebe. In Kombination mit dem technologischen Fortschritt erreicht die Effizienz menschlicher Arbeit so immer neue Höhen und das bringt Unternehmen unwissentlich in eine Zwickmühle: Die zwischen Sicherheit und Produktivität. Wenn ein Mitarbeiter einen Weg findet, seine Arbeit schneller oder besser zu erledigen, die Bearbeitung von Zugriffsanfragen durch die IT-Abteilung aber zu lange dauert oder zu kompliziert ist, dann finden Mitarbeiter oftmals "kreative" Lösungen, um trotzdem weiterarbeiten zu können. Diese "Workarounds" entstehen selten aus böser Absicht. Allerdings stellen sie gravierende Sicherheitslücken dar, denen sich viele Beschäftigte und Führungskräfte nicht bewusst sind.

  • KI in der Cloud sicher nutzen

    Keine Technologie hat die menschliche Arbeit so schnell und weitreichend verändert wie Künstliche Intelligenz. Dabei gibt es bei der Integration in Unternehmensprozesse derzeit keine Tür, die man KI-basierter Technologie nicht aufhält. Mit einer wachsenden Anzahl von KI-Agenten, LLMs und KI-basierter Software gibt es für jedes Problem einen Anwendungsfall. Die Cloud ist mit ihrer immensen Rechenleistung und Skalierbarkeit ein Motor dieser Veränderung und Grundlage für die KI-Bereitstellung.

  • Clever skalieren auf Basis bestehender Strukturen

    Da Generative AI zunehmend Teil unseres Alltags wird, befinden wir uns in einer KI-Phase, die sich durch außerordentliche Fähigkeiten und enormen Konsum auszeichnet. Was anfangs auf einer theoretischen Ebene stattgefunden hat, ist inzwischen messbar - und zwar bis zur kleinsten Einheit. Aktuelle Untersuchungen von Mistral AI und Google deuten darauf hin, dass die Folgen einer einzigen Interaktion vernachlässigbar sind: Bruchteile eines Watts, einige Tropfen Wasser und ein Kohlenstoffausstoß, der etwa dem entspricht, was beim Streamen eines Videos unter einer Minute verbraucht wird.

  • Von Cloud-First zu Cloud-Smart

    Die zunehmende Vernetzung von IT- und OT-Systemen bedeutet für die Fertigungsindustrie neue Sicherheitsrisiken. Ein moderner Cloud-Smart-Ansatz verbindet Innovation mit effektiven Sicherheitslösungen, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Die industrielle Digitalisierung stellt die Fertigungsindustrie heute vor neue Herausforderungen - insbesondere in puncto Sicherheit.

  • Technik statt Vertrauen

    Die andauernden Turbulenzen in den USA seit Amtsantritt von Donald Trump, die konsequente Kürzung von Mitteln für Datenschutz und die Kontrolle staatlicher Überwachungsprogramme verdeutlichen: Wer als Behörde oder Institution höchste Datensicherheit garantieren muss, kann nicht auf US-amerikanische Unternehmen oder deren europäische Töchter setzen.

  • Risiko von SaaS-zu-SaaS-Integrationen

    Ein SaaS-Sicherheitsalbtraum für IT-Manager in aller Welt wurde kürzlich wahr: Hacker nutzten legitime OAuth-Tokens aus der Drift-Chatbot-Integration von Salesloft mit Salesforce, um unbemerkt Kundendaten von der beliebten CRM-Plattform zu exfiltrieren. Der ausgeklügelte Angriff deckt einen kritischen toten Winkel auf, von dem die meisten Sicherheits-Teams nicht einmal wissen, dass sie von ihm betroffen sind.

  • Kostenfallen erkennen und vermeiden

    Remote Work, Cloud Computing und mobile Endgeräte haben die Arbeitswelt grundlegend verändert. Mitarbeiter erwarten heute, von überall aus auf ihre Anwendungen und Daten zugreifen zu können. Virtuelle Desktop-Lösungen machen diese Flexibilität möglich, indem sie Desktop-Umgebungen und Anwendungen über das Netzwerk eines Unternehmens bereitstellen. Doch der Markt für solche Lösungen ist komplex und vielfältig. IT-Entscheider stehen vor der Herausforderung, aus dem Angebot die passende Lösung zu identifizieren, die sowohl technische Anforderungen als auch wirtschaftliche Ziele erfüllt.

  • Übergang in die neue Systemlandschaft

    Der Umstieg auf SAP S/4HANA ist bei vielen Unternehmen bereits in vollem Gange oder steht unmittelbar bevor. Wer in diesem Zusammenhang seine Archivierungsstrategie überdenkt, kann wertvolle Zeit, Kosten und Aufwand sparen. Die Archivierungsexperten von kgs haben zehn zentrale Aspekte zusammengestellt, die dabei helfen, den Übergang in die neue Systemlandschaft effizient und zukunftssicher zu gestalten.

  • Die Zukunft braucht offene KI-Infrastrukturen

    KI ist mehr als ein ominöses Hinterzimmer-Experiment. Die Technologie ist eine treibende Kraft, wenn es um Produkte, Entscheidungen und Nutzererfahrungen über jegliche Wirtschaftsbereiche hinaus geht. Mittlerweile stellen Unternehmen jedoch die Inferenz in den Mittelpunkt ihrer KI-Implementierungen. Hier können die Modelle ihren eigentlichen Mehrwert unter Beweis stellen - unter anderem in Form von Antworten auf drängende Fragen, Vorhersagen und Content-Generierung. Der Anstieg des Inferenz-Bedarfs bringt jedoch eine entscheidende Herausforderung mit sich. Bei Inferenzen handelt es sich nämlich nicht um einzelne Workloads.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen