Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Fokus auf Managed Service Provider


Aktuelle Ransomware-Trends: Angriffe auf IT-Outsourcing-Dienste und mobile Geräte
Neue Ransomware-Varianten verhalten sich anders als frühere, die noch möglichst schnell und einfach möglichst viele Dateien verschlüsselt haben


Ransomware-Angriffe nehmen weiterhin zu und stellen eine enorme Bedrohung für zahlreiche Branchen und Einrichtungen dar – von öffentlichen Verwaltungen über Finanzinstitute bis hin zur kritischen Infrastruktur. Hierzu hat auch wesentlich die Zunahme der Remote Work im letzten Jahr beigetragen, in deren Folge die Angriffe um 148 Prozent gestiegen sind. Dieser Trend setzt sich mit einer weiterhin steigenden Zahl der Cyberangriffe und der von Cyberkriminellen geforderten Lösegeldhöhe fort. Die Spezialisten des Incident Response Teams von Varonis Systems beobachten dabei folgende aktuelle Trends:

1. Missbrauch von IT-Outsourcing-Diensten
Ransomware-Banden haben ihren Fokus auf Managed Service Provider (MSP) verlagert, also auf Plattformen, die viele Kunden gleichzeitig bedienen. Auf diese Weise können sie bei einem erfolgreichen Angriff auf einen Dienstleister auch dessen Kunden kompromittieren. Die meisten Attacken auf MSPs erfolgen dabei über schlecht gesicherte Remote-Access-Tools.

2. Anfällige Branchen im Fadenkreuz
Im Zuge der Pandemie nutzen Cyberangreifer die am stärksten betroffenen Branchen aus, wie z. B. das Gesundheitswesen, Kommunen und Bildungseinrichtungen. Die Cyberkriminellen erkennen in der gegenwärtigen Situation eine ideale Gelegenheit, um Mitarbeiter anzugreifen, die nach wie vor mit ihren privaten Geräten von Zuhause aus arbeiten.

3. Ransomware entwickelt sich weiter (wie auch die Verteidigungsmaßnahmen)
Die Cyberkriminellen arbeiten ständig an ihren Techniken, Taktiken und Geschäftsmodellen. Auch die Gruppen lösen sich oftmals auf, um neue Verbindungen einzugehen und unter anderem Namen (und möglicherweise anderen Ansatz) zu "firmieren". Zu den bekanntesten und "erfolgreichsten" Gruppen und Ransomware-Varianten der letzten Monate zählen:

>> Netwalker: Diese Ransomware wurde 2019 von der Gruppe Circus Spider entwickelt und ermöglicht es Angreifern, den Zugriff auf den Malware-Code im Austausch für einen Prozentsatz des erhaltenen Geldes zu mieten (Ranomware-as-a-Service/RaaS).

>> DarkSide ist eine neuere Gruppe, die ebenfalls auf ein Ranomware-as-a-Service -Modell setzt und dabei auf den Diebstahl und die Verschlüsselung sensibler Daten einschließlich Backups abzielt.

>> Die Conti-Ransomware ist ein gutes Beispiel für Double-Extortion-Ransomware, bei der vor der Verschlüsselung zunächst wichtige Daten exfiltriert werden, um mit einer Veröffentlichung zu drohen und so den Druck auf die Opfer zu erhöhen. Die Angriffe erfolgen dabei in der Regel über eine Phishing-E-Mail, die von einer Adresse stammt, der das Opfer vertraut.

>> REvil, auch bekannt als Sodin und Sodinokibi, ist eine Ransomware-Gruppe, die sich den Ruf erworben hat, höhere Lösegeldzahlungen als ihre Konkurrenten zu erpressen sowie Untergrund-Cybercrime-Foren zu fördern.

Diese neuen Ransomware-Varianten verhalten sich anders als frühere, die noch möglichst schnell und einfach möglichst viele Dateien verschlüsselt haben. Mittlerweile nehmen sich die Angreifer mehr Zeit, um wertvolle Daten zu identifizieren und zu exfiltrieren, bevor sie diese verschlüsseln und ihre Forderung stellen. Entsprechend sind heute alternative Erkennungsmethoden erforderlich. In letzter Zeit wurden die Abwehrmechanismen jedoch gehärtet, z. B. durch verbesserte Heuristiken oder Verhaltensanalysen sowie durch die Verwendung von Köder- oder Kanarienvogeldateien (analog zu den Kanarienvögeln, die früher in Bergwerken eingesetzt wurden) für eine frühere Erkennung.

Grundsätzlich sollten vermehrt Risiken prognostiziert, antizipiert und reduziert werden, anstatt dem alten "erkennen und reagieren"-Ansatz zu folgen.

4. Angriffe auf mobile Geräte
Cyberkriminelle nutzen verstärkt Funktionen von Mobilgeräten wie Notfallwarnungen und gelockerte Berechtigungen aus, um Malware auch auf diesen Geräten zu verbreiten. Die meisten mobilen Ransomware-Varianten haben die Fähigkeit, jedes Browserfenster oder jede App mit einer Lösegeldforderung zu überdecken und das mobile Gerät unbrauchbar zu machen.

5. Ransomware-as-a-Service nimmt zu
Bei Ransomware-as-a-Service (RaaS) handelt es sich um ein Abonnement, das es "Partnern" ermöglicht, bereits entwickelte Ransomware-Tools zur Durchführung von Ransomware-Angriffen zu nutzen. Auf diese Weise müssen sie nicht eigene Malware entwickeln und Infrastrukturen aufbauen und betreiben. Gleichzeitig können sie die Reichweite eines Angriffs deutlich vergrößern. Die dezentrale Natur dieser Angriffe macht es für Strafverfolgungsbehörden zudem schwierig, Angriffe zu stoppen und Täter zu identifizieren.

Die Entwickler der Tools erhalten bei diesem Geschäftsmodell einen Anteil an jeder erfolgten Lösegeldzahlung. Die durchschnittliche Lösegeldforderung ist seit dem dritten Quartal 2019 um 33 Prozent auf 11.605 US-Dollar gestiegen, wobei der Anteil der Partner (affiliates) bis zu 80 Prozent der Erlöse beträgt. (Varonis Systems: ra)

eingetragen: 06.11.21
Newsletterlauf: 02.12.21

Varonis Systems: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Wie sich Teamarbeit im KI-Zeitalter verändert

    Liefertermine wackeln, Teams arbeiten unter Dauerlast, Know-how verschwindet in der Rente: In vielen Industrieunternehmen gehört der Ausnahmezustand zum Betriebsalltag. Gleichzeitig soll die Zusammenarbeit in Produktion, Qualitätskontrolle und Wartung immer schneller, präziser und vernetzter werden. Wie das KI-gestützt gelingen kann, zeigt der Softwarehersteller Augmentir an sechs konkreten Praxisbeispielen.

  • Vom Workaround zum Schatten-Account

    Um Aufgaben im Arbeitsalltag schneller und effektiver zu erfüllen, ist die Suche nach Abkürzungen Gang und Gebe. In Kombination mit dem technologischen Fortschritt erreicht die Effizienz menschlicher Arbeit so immer neue Höhen und das bringt Unternehmen unwissentlich in eine Zwickmühle: Die zwischen Sicherheit und Produktivität. Wenn ein Mitarbeiter einen Weg findet, seine Arbeit schneller oder besser zu erledigen, die Bearbeitung von Zugriffsanfragen durch die IT-Abteilung aber zu lange dauert oder zu kompliziert ist, dann finden Mitarbeiter oftmals "kreative" Lösungen, um trotzdem weiterarbeiten zu können. Diese "Workarounds" entstehen selten aus böser Absicht. Allerdings stellen sie gravierende Sicherheitslücken dar, denen sich viele Beschäftigte und Führungskräfte nicht bewusst sind.

  • KI in der Cloud sicher nutzen

    Keine Technologie hat die menschliche Arbeit so schnell und weitreichend verändert wie Künstliche Intelligenz. Dabei gibt es bei der Integration in Unternehmensprozesse derzeit keine Tür, die man KI-basierter Technologie nicht aufhält. Mit einer wachsenden Anzahl von KI-Agenten, LLMs und KI-basierter Software gibt es für jedes Problem einen Anwendungsfall. Die Cloud ist mit ihrer immensen Rechenleistung und Skalierbarkeit ein Motor dieser Veränderung und Grundlage für die KI-Bereitstellung.

  • Clever skalieren auf Basis bestehender Strukturen

    Da Generative AI zunehmend Teil unseres Alltags wird, befinden wir uns in einer KI-Phase, die sich durch außerordentliche Fähigkeiten und enormen Konsum auszeichnet. Was anfangs auf einer theoretischen Ebene stattgefunden hat, ist inzwischen messbar - und zwar bis zur kleinsten Einheit. Aktuelle Untersuchungen von Mistral AI und Google deuten darauf hin, dass die Folgen einer einzigen Interaktion vernachlässigbar sind: Bruchteile eines Watts, einige Tropfen Wasser und ein Kohlenstoffausstoß, der etwa dem entspricht, was beim Streamen eines Videos unter einer Minute verbraucht wird.

  • Von Cloud-First zu Cloud-Smart

    Die zunehmende Vernetzung von IT- und OT-Systemen bedeutet für die Fertigungsindustrie neue Sicherheitsrisiken. Ein moderner Cloud-Smart-Ansatz verbindet Innovation mit effektiven Sicherheitslösungen, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Die industrielle Digitalisierung stellt die Fertigungsindustrie heute vor neue Herausforderungen - insbesondere in puncto Sicherheit.

  • Technik statt Vertrauen

    Die andauernden Turbulenzen in den USA seit Amtsantritt von Donald Trump, die konsequente Kürzung von Mitteln für Datenschutz und die Kontrolle staatlicher Überwachungsprogramme verdeutlichen: Wer als Behörde oder Institution höchste Datensicherheit garantieren muss, kann nicht auf US-amerikanische Unternehmen oder deren europäische Töchter setzen.

  • Risiko von SaaS-zu-SaaS-Integrationen

    Ein SaaS-Sicherheitsalbtraum für IT-Manager in aller Welt wurde kürzlich wahr: Hacker nutzten legitime OAuth-Tokens aus der Drift-Chatbot-Integration von Salesloft mit Salesforce, um unbemerkt Kundendaten von der beliebten CRM-Plattform zu exfiltrieren. Der ausgeklügelte Angriff deckt einen kritischen toten Winkel auf, von dem die meisten Sicherheits-Teams nicht einmal wissen, dass sie von ihm betroffen sind.

  • Kostenfallen erkennen und vermeiden

    Remote Work, Cloud Computing und mobile Endgeräte haben die Arbeitswelt grundlegend verändert. Mitarbeiter erwarten heute, von überall aus auf ihre Anwendungen und Daten zugreifen zu können. Virtuelle Desktop-Lösungen machen diese Flexibilität möglich, indem sie Desktop-Umgebungen und Anwendungen über das Netzwerk eines Unternehmens bereitstellen. Doch der Markt für solche Lösungen ist komplex und vielfältig. IT-Entscheider stehen vor der Herausforderung, aus dem Angebot die passende Lösung zu identifizieren, die sowohl technische Anforderungen als auch wirtschaftliche Ziele erfüllt.

  • Übergang in die neue Systemlandschaft

    Der Umstieg auf SAP S/4HANA ist bei vielen Unternehmen bereits in vollem Gange oder steht unmittelbar bevor. Wer in diesem Zusammenhang seine Archivierungsstrategie überdenkt, kann wertvolle Zeit, Kosten und Aufwand sparen. Die Archivierungsexperten von kgs haben zehn zentrale Aspekte zusammengestellt, die dabei helfen, den Übergang in die neue Systemlandschaft effizient und zukunftssicher zu gestalten.

  • Die Zukunft braucht offene KI-Infrastrukturen

    KI ist mehr als ein ominöses Hinterzimmer-Experiment. Die Technologie ist eine treibende Kraft, wenn es um Produkte, Entscheidungen und Nutzererfahrungen über jegliche Wirtschaftsbereiche hinaus geht. Mittlerweile stellen Unternehmen jedoch die Inferenz in den Mittelpunkt ihrer KI-Implementierungen. Hier können die Modelle ihren eigentlichen Mehrwert unter Beweis stellen - unter anderem in Form von Antworten auf drängende Fragen, Vorhersagen und Content-Generierung. Der Anstieg des Inferenz-Bedarfs bringt jedoch eine entscheidende Herausforderung mit sich. Bei Inferenzen handelt es sich nämlich nicht um einzelne Workloads.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen