Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Zahl der Cloud-Native-Anwender legt weiter zu


Cloud Computing-Strategien: Wechsel auf Cloud-Native gerade auch im Mittelstand signifikant gestiegen
Die Attraktivität Public-cloud-gestützter Entwicklungs- und Betriebskonzepte nimmt spürbar zu - Ein grundlegender Paradigmenwechsel steht jedoch noch aus
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Bereitschaft zum Wechsel auf Cloud-Native gerade auch im Mittelstand signifikant gestiegen ist.


Der schrittweise Umstieg auf Cloud-Native setzt sich fort: 27 Prozent der IT-Verantwortlichen geben an, dass ihr Unternehmen bereits Applikationen in Public-Cloud-Umgebungen erstellt hat und dort auch betreiben lässt. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Zuwachs von fünf Prozentpunkten – so eines der zentralen Ergebnisse der Anwenderumfrage, die das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Information Services Group (ISG) gemeinsam mit EuroCloud Native (ECN), der Cloud-Native-Initiative des Branchenverbands EuroCloud Deutschland, jährlich durchführt, um das Interesse deutscher Anwenderunternehmen an Cloud-Native-Ansätzen zu untersuchen. Wie bereits im vergangenen Jahr wurden hierzu 200 IT-Entscheiderinnen und -Entscheider aus der mittelständischen Wirtschaft befragt.

"Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Bereitschaft zum Wechsel auf Cloud-Native gerade auch im Mittelstand signifikant gestiegen ist", sagt Heiko Henkes, Director und Principal Analyst bei ISG. Zu den wichtigsten Treibern dieser Entwicklung zähle einmal mehr der Faktor Kostendruck. Vor dem Hintergrund der sich weiter verschärfenden Inflationsentwicklung sehen neun von zehn Befragten Cloud-Native-Lösungen als wichtiges Mittel, um den Betriebsaufwand ihrer IT-Services zu senken.

Diese Zustimmungsrate sei ein echter Topwert, so Henkes weiter. Wachsenden Zuspruch erhielten aber auch die inhaltlichen Nutzenversprechen des Cloud-Native-Ansatzes – allen voran die Automatisierungsmöglichkeiten in der Kapazitätszuteilung und die Tempogewinne bei der Wiederherstellung und dem Neustart von Cloud-native-basierenden Lösungen. Zudem wirke sich positiv auf die Adaption von Cloud-Native-Konzepten aus, dass die regulatorischen Bedenken gegenüber Cloud Computing-Lösungen nun auch im Mittelstand gegenüber dem Vorjahr abnähmen.

Politik der kleinen Schritte
Ungeachtet dessen gelte es festzustellen, so die Studienautoren weiter, dass der eigentliche Paradigmenwechsel in den Bereichen Entwicklung, Bereitstellung (Deployment) und Betrieb noch ausstehe. Denn: Wie bereits 2021 hat auch die diesjährige Umfrage ergeben, dass Cloud-Native-Konzepte nur selten in ihrer vollen Bandbreite genutzt werden. Stattdessen setzt die Mehrzahl der Unternehmen auch weiterhin auf eine Politik der kleinen Schritte. Dies deckt sich mit den Markterfahrungen von Felix Höger, Vorstand bei EuroCloud Deutschland: "Angesichts der aktuellen Konjunkturerwartungen fahren selbst Vorreiterunternehmen immer mehr auf Sicht und verwenden ihre Cloud-Native-Budgets eher auf kleiner gekammerte Entwicklungsvorhaben, die sich zeitnah amortisieren."

Dass kleinere Projektgrößen derzeit überwiegen, belegen die Antworten auf die Frage, welche Art von Entwicklungsvorhaben dazu genutzt werden, um im Software Engineering von monolithischen auf cloud-native Vorgehensweisen zu wechseln. Hier räumten 41 Prozent der befragten Personen ein, dass man sich derzeit vor allem auf Anwendungsanpassungen konzentriere. Demgegenüber gab nur ein Viertel der Befragten an, dass auch Neuentwicklungen Teil ihrer aktuellen Cloud-Native-Roadmap seien.

Zur Erklärung weisen die Studienautoren darauf hin, dass Neuentwicklungen einem erheblich höheren Risiko ausgesetzt sind, durch den Mangel an geeigneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgehalten und gegebenenfalls sogar unterbrochen zu werden. Erschwerend komme hinzu, dass parallel zum Fachkräftemangel auch die Personalfluktuation zunähme. Letztere lasse den Onboarding-Aufwand gerade auch in der IT stark steigen. Um trotz alledem die Projektziele kontrollieren zu können, würden die meisten Cloud-Native-Teams auf kleinere und somit leichter zu überschauende Vorhaben gehen.

Wie sehr die Knappheiten auf dem Arbeitsmarkt die Investitionsentscheidungen beeinflussen, bestätigen die Antworten auf die Frage, was die Umsetzung der Cloud-Strategien derzeit am stärksten aufhält. Denn obwohl der Faktor "fehlendes Fachpersonal" bereits 2021 mit Abstand am häufigsten genannt wurde, liegen die diesjährigen Nennungen noch einmal elf Prozentpunkte höher: Die Befragung ergab damit einen Zuwachs von 37 auf 48 Prozent. Inzwischen sieht also fast jeder und jede Zweite den Fachkräftemangel als wichtigsten Hinderungsgrund, um die Roadmap des eigenen Unternehmens wie geplant umsetzen zu können.

Türöffner Nr. 1: Kostensenkung
Vor diesem Hintergrund nehmen die Marktchancen spezialisierter Cloud-Native-Dienstleister weiter zu. "Auf besonders großes Kundeninteresse stoßen Anbieter, die nicht nur ihr Fachwissen und ihre Umsetzungsstärke belegen können, sondern zusätzlich auch aufzeigen, welche Kostenersparnisse der Wechsel auf Cloud-Native bringt", sagt Dr. Nils Kaufmann, Leiter bei EuroCloud Native. Wie stark sich die Mehrzahl der IT-Verantwortlichen gerade auch für das Kostenthema interessiert, zeige die Tatsache, so Kaufmann weiter, dass 92 Prozent der Befragten die Reduzierung des Betriebsaufwands als wichtigen oder sogar sehr wichtigen Faktor sehen, wenn es um die Bewertung von Cloud-Native-Vorhaben geht. "Dies ist der höchste Wert in der Liste der abgefragten Faktoren. Unmittelbar dahinter finden sich aber auch zentrale fachliche Aspekte wieder. So zum Beispiel der Faktor automatisierte Skalierung, der eine Zustimmung von 88 Prozent erhielt, oder die schnelle Wiederherstellung von Cloud Services, die auf 8 Prozent der Nennungen kam." (ISG: ra)

eingetragen: 05.11.22
Newsletterlauf: 20.01.23

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

  • Fähigkeiten im Bereich Responsible AI

    Das Infosys Knowledge Institute (IKI), ein Forschungszweig von Infosys veröffentlichte ihre aktuelle Studie über den verantwortungsvollen Einsatz von KI in Unternehmen. Für den "Responsible Enterprise AI in the Agentic Era" Report wurden mehr als 1.500 Führungskräfte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA und Australien befragt und interviewt. Die Umfrage zeigt deutliche Lücken in der Fähigkeit von Organisationen, künstliche Intelligenz verantwortungsbewusst einzusetzen. 78 Prozent der Unternehmen betrachten Responsible AI als Motor für ihr Wachstum. Doch nur zwei?Prozent haben geeignete Kontrollen implementiert, um Reputationsrisiken und finanzielle Verluste zu vermeiden.

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen