Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Outsourcing-Märkte außerhalb der USA


Kontinentaleuropäische Länder als Treiber des europäischen Outsourcing Marktes im ersten Quartal des Jahres 2010 - Restrukturierungen machen 40 Prozent des Auftragsvolumens (TCV) aus
Großbritannien, das Land mit dem größten Outsourcing-Markt, sah sich einem Rückgang von beinahe 50 Prozent gegenüber


(12.05.10) - Das Sourcing Beratungs- und Marktforschungsunternehmen TPI veröffentlichte Zahlen, wonach Schweden, Frankreich und Deutschland im ersten Quartal des Jahres 2010 die wichtigsten Outsourcing-Märkte außerhalb der USA waren und damit zum ersten Mal Großbritannien hinter sich ließen.

Der EMEA TPI Index, der kommerzielle Outsourcing-Verträge mit einem Wert jenseits von je 20 Millionen US Dollar erfasst, weist ein Volumen von etwas über sieben Milliarden Euro an Total Contract Value (TCV - Auftragsvolumen) aus. Das ist eine Steigerung von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Schweden konnte auf das Jahr bezogen seinen TCV durch einen einzigen Großauftrag der 14 Prozent des globalen TCV-Marktes entspricht, mehr als verdoppeln. Frankreich konnte Verträge im Wert (TCV) von fast zwei Milliarden Euro verbuchen, was die Franzosen auf den dritten Platz im ersten Quartal 2010 brachte. Ein Großauftrag von SNCF war größtenteils für dieses Ergebnis verantwortlich.

Deutschland konnte zwar die Ein-Milliarden-Euro-Grenze für TCV im ersten Quartal 2010 überschreiten, musste jedoch einen Rückgang beim Marktanteil hinnehmen. Großbritannien, das Land mit dem historisch gereiftesten und größten Outsourcing-Markt, sah sich einem Rückgang von beinahe 50 Prozent gegenüber. Im Jahresvergleich wurden weniger als 800 Millionen Euro an TCV verzeichnet.

"Obwohl wir hier nur die Quartalsergebnisse betrachten, scheinen diese anzudeuten, dass eine Marktverschiebung von Ländern, die bisher den großen Anteil zu Europas Sourcing Services beigesteuert haben, hin zu noch weniger stark entwickelten Märkten stattfindet",
erläutert Bernd Schäfer, Partner und Managing Director TPI, Deutschland.

Vertragsveränderungen bei denen Kunden ihre Verträge erneuern, neu verhandeln oder erweitern, machen 40 Prozent der regionalen TCVs aus und übertreffen damit sogar das bisherige Rekordergebnis aus dem Jahr 2006, als ein Zuwachs von 24 Prozent verzeichnet werden konnte. Obwohl Restrukturierungsmaßnahmen auch Zusatzgeschäfte versprechen, nahm das Neugeschäft in Europa um 22 Prozent ab. Auch die Anzahl der Verträge schrumpfte um 24 Prozent. Dieser auch weltweit zu beobachtende Trend, stellt die seit 2006 gültige Maxime von den "höheren Volumina bei kleineren Werten" in Frage. Es wird jedoch nicht erwartet, dass dieser Trend weiter Bestand haben wird.

Der TPI-Index bietet für Kunden, Service Provider, Analysten und Medien eine vierteljährliche Bestandsaufnahme der Sourcing-Branche. Inzwischen und im 30sten Quartal in Folge, ist er zur maßgeblichen Quelle für die Kenntnis des Marktgeschehens in Bezug auf die Strukturen und Bedingungen von Outsourcing-Transaktionen, von Branchentrends, geografischen Schwerpunkten und Kennzahlen zu den Service Providern geworden.

Im letzten Jahr stellte der EMEA TPI Index heraus, dass das IT-Outsourcing (ITO) bei der wirtschaftlichen Erholung eine wichtige Rolle spielte. Dieses Muster hat sich auch im ersten Quartal des neuen Jahres, mit lebhaften Geschäften - vor allem im Bereich der Umgestaltung bestehender Verträge - fortgesetzt. Insgesamt wurden im europäischen Outsourcing-Markt 6,3 Milliarden Euro an ITO TCV umgesetzt, was einem Wachstum von 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der TCV von Restrukturierungsmaßnahmen im IT-Outsourcing hatte im ersten Quartal einen Anteil von 44 Prozent am IT-Outsourcing gegenüber lediglich 29 Prozent im Vorjahreszeitraum. Allerdings sank die Anzahl der Verträge um 36 Prozent und das Neugeschäft ging um 17 Prozent zurück.

Die schwierige wirtschaftliche Lage traf das Business Process Outsourcing (BPO) in besonderem Maße. Der BPO TCV in Europa fiel um 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf nun 900 Millionen Euro. In diesem Segment hatten Restrukturierungsmaßnahmen nur minimalen Einfluss. Die meisten BPO Prozesse, mit Ausnahme der Verträge im Sektor Financial Services Outsourcing (FSO), die sich als robust erwiesen, gingen im ersten Quartal zurück.

In den Branchen-Märkten war der Bereich Reisen, Transport und Hotellerie einer von lediglich zwei Märkten, die Wachstum verzeichnen konnten. Mit einem TCV von 2,7 Milliarden Euro konnte sich dieser Bereich im Jahresvergleich dank eines Großauftrages von SNCF beinahe vervierfachen und wurde damit bei den Branchen-Märkten die Nummer eins. Der Finanzdienstleistungs-Sektor kam auf Platz zwei mit einem TCV von 2,4 Milliarden Euro, was einem Rückgang um 23 Prozent entspricht. Der Bereich Business Services konnte seinen TCV auf 500 Millionen Euro vervierfachen. Auch das geschah mit Hilfe eines Großauftrages. Damit teilte sich dieser Bereich den Platz mit den Telekom- und Medien-Sektoren. Der Sourcing Umsatz in der Fertigungsbranche fiel um 29 Prozent im Jahresvergleich.

"Für die Zukunft erwarten wir, dass sich das Wachstum bei der Anzahl der zu erneuernden Verträge, so wie es im Jahresvergleich bisher war, weiter fortsetzt und dass wir dieses Wachstum innerhalb der kommenden Monate im Markt realisieren werden", führt Schäfer weiter aus. "In den darauf folgenden Quartalen erwarten wir eine langsame, stetige, aber ungleichmäßige wirtschaftliche Erholung mit entsprechenden Marktchancen in der Sourcing Branche, sowie einer Zunahme von Aktivitäten, die auf Neugeschäftgenerierung abzielen." (TPI: ra)

TPI: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

  • Fähigkeiten im Bereich Responsible AI

    Das Infosys Knowledge Institute (IKI), ein Forschungszweig von Infosys veröffentlichte ihre aktuelle Studie über den verantwortungsvollen Einsatz von KI in Unternehmen. Für den "Responsible Enterprise AI in the Agentic Era" Report wurden mehr als 1.500 Führungskräfte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA und Australien befragt und interviewt. Die Umfrage zeigt deutliche Lücken in der Fähigkeit von Organisationen, künstliche Intelligenz verantwortungsbewusst einzusetzen. 78 Prozent der Unternehmen betrachten Responsible AI als Motor für ihr Wachstum. Doch nur zwei?Prozent haben geeignete Kontrollen implementiert, um Reputationsrisiken und finanzielle Verluste zu vermeiden.

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen