Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Über 5 Millionen Angriffe in 30 Tagen


Studie zur Cloud-Sicherheit: 40 Minuten im Durchschnitt bis zum ersten Angriff
Sophos setzt weltweit zehn Cloud-Server-Honeypots auf -
Insgesamt im Schnitt 13 Angriffsversuche pro Minute, pro Honeypot.


Die Cloud ist ein elementarer Bestandteil moderner IT, ermöglicht ortsunabhängigen Datenzugriff, steigert Kosteneffizienz, vereinfacht Geschäftsprozesse und vieles mehr: Weltweit speichern immer mehr Unternehmen und Endverbraucher ihre Daten in die Cloud. Sie wirksam vor dem Zugriff von Cyberkriminellen zu schützen ist daher ein elementares Anliegen für die IT-Security. Sophos wollte wissen, wie sehr Cloud-Server potenziellen Hackerangriffen ausgesetzt sind und hat dieses im Rahmen einer 30-tägigen Studie "Exposed: Cyberattacks on Cloud Honeypots" anhand von zehn Honeypots untersucht. Hierfür wurden in zehn der weltweit beliebtesten Amazon Web Services (AWS)-Datenzentren in Frankfurt, London, Paris, Mumbai, Ohio, Sao Paolo, Singapur, Sidney Kalifornien und Irland Cloud-Honeypots eingerichtet.

Die Studienergebnisse zeigen unter anderem, dass Hacker-Angriffsversuche zahlreich und schnell erfolgten und die Angreifer höchstwahrscheinlich automatisiert vorgingen.

Simulation von Fernzugriff – die Honeypots
Die eingerichteten Honeypots simulierten den Secure Shell (SSH) -Dienst, um SSH-Anmeldeversuche zu messen. SSH ist ein Fernzugriffsdienst, der nicht nur von Servern verwendet wird, sondern auch in häuslichen Umgebungen mit so unterschiedlichen Geräten wie Webcams oder NAS-Geräten genutzt wird. Auf diesen Systemen können berechtigte Benutzer über SSH eine Verbindung herstellen, um das Gerät aus der Ferne zu konfigurieren oder auf Dateien zuzugreifen. Wenn ein Angreifer die Anmeldeaufforderung auf einem IoT-Gerät hinter sich gelassen hat, erhält er nicht nur die gleichen Zugriffsrechte wie der Besitzer, sondern erlangt häufig sogar mehr Kontrolle als er eigentlich beabsichtigt hatte.

Ähnlich wie dies auch bei realen Installationen immer noch sehr oft der Fall ist, haben die Sophos-Experten auch bei der Konfiguration der Honeypots dabei werkseitig vorinstallierte Standardbenutzernamen und -kennwörter beibehalten.

Zehn Honeypots, 30 Tage, über fünf Millionen versuchte Angriffe
Die Untersuchung zeigt klar, dass Geräte, die nicht die erforderliche Konfiguration erhalten haben (einschließlich der Änderung von werkseitig installierten Standardkennwörtern auf vielen Geräten), einem Hacker einen relativ einfachen Zugriff auf diese Geräte gestatten.

Während des 30-tägigen Testzeitraums wurden so insgesamt mehr als fünf Millionen Angriffsversuche auf das globale Honeypot-Netz gezählt. Am häufigsten traf es dabei Ohio mit rund 950.000 Versuchen, gefolgt von Mumbai, Sidney, Irland und Paris mit Angriffsraten zwischen knapp 680.000 und 613.000 und Kalifornien mit ca. 573.000 Versuchen. Frankfurt verzeichnete knapp 440.00 Angriffsversuche und London und Singapur kamen mit "nur" rund 314.000 bzw. 313.000 Attacken davon.

Schnelle Angriffsversuche, schwache Kennwörter
Erstaunlich war auch die Schnelligkeit, mit der die Hacker ihre potenziellen Ziele ausmachten und erste Angriffe starteten. So wurde bereits 52 Sekunden nach Freischaltung der Honeypot in Sao Paolo, Brasilien, attackiert. Paris und Sydney waren bei der Erst-Attacke 17 bzw. 18 Minuten am Netz, Frankfurt ereilte es nach einer guten Stunde und in Irland dauerte es mit gut 100 Minuten am längsten, bis ein erster Angriffsversuch erfolgte. Weltweit waren die Honeypot-Cloud-Server durchschnittlich jeweils 13 Mal pro Minute, bzw. 757 Mal in der Stunde das Ziel versuchter Attacken.

Darauf, dass Werkskonfigurationen eben nicht geändert werden, spekulieren dabei offenbar auch die Hacker – sie verwendeten bei den meisten Anmeldeversuchen Standard-Benutzernamen und beliebte, häufig verwendete, schwache Kennwörter. Die Zahlenreihe 123456 etwa wurde weltweit am häufigsten als Kennwort für einen Anmeldeversuch benutzt.

Empfehlungen: Standard darf kein Standard sein
Sophos gibt im Report Empfehlungen, um eine bessere Sicherheit zu gewährleisten und die automatisierten Angriffsversuche der Cyberkriminellen zu durchbrechen. "Die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Angriffe zeigen einmal mehr, wie beharrlich und entschlossen Cyberkriminelle sind, um Cloud-Plattformen anzugreifen", sagt Michael Veit, Security-Evangelist bei Sophos. "Unsere wichtigste Empfehlung ist daher immer eine starke Authentisierung per Zertifikat bzw. per Multifaktor-Authentisierung und zeitbasiertem Einmalkennwort. Die Cloud ist ein elementarer Bestandteil des modernen IT-Alltags und daraus nicht mehr wegzudenken. Die einzigen zugelassenen Standards dürfen deshalb nur die Sorgfalt bei der Konfiguration und eine schlagkräftige IT-Sicherheitsstrategie sein."

Der Honeypot – eine Definition
Der Begriff Honeypot ist aus der Tierwelt entliehen und basiert auf der Anziehungskraft eines Honigtopfs auf Bienen. Unter einem Honeypot im Zusammenhang mit IT-Security ist ein System gemeint, das ein tatsächliches "Angriffsziel", wie etwa einen Cloudserver imitiert, um Angreifer anzulocken. Das ermöglicht es Forschern, cyberkriminelles Verhalten zu beobachten.
(Sophos: ra)

eingetragen: 21.04.19
Newsletterlauf: 20.05.19

Sophos: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

  • Fähigkeiten im Bereich Responsible AI

    Das Infosys Knowledge Institute (IKI), ein Forschungszweig von Infosys veröffentlichte ihre aktuelle Studie über den verantwortungsvollen Einsatz von KI in Unternehmen. Für den "Responsible Enterprise AI in the Agentic Era" Report wurden mehr als 1.500 Führungskräfte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA und Australien befragt und interviewt. Die Umfrage zeigt deutliche Lücken in der Fähigkeit von Organisationen, künstliche Intelligenz verantwortungsbewusst einzusetzen. 78 Prozent der Unternehmen betrachten Responsible AI als Motor für ihr Wachstum. Doch nur zwei?Prozent haben geeignete Kontrollen implementiert, um Reputationsrisiken und finanzielle Verluste zu vermeiden.

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen