Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

SaaS-Lösungen: Bisher kein Renner


Akzeptanz bisher eher gering: PAC-Anwenderstudie belegt Zurückhaltung bei Software-as-a-Service
Offenbar überwiegt bei vielen CIOs die Skepsis gegenüber Cloud Computing-Lösungen


(17.10.11) - Die Marktanalysten von Pierre Audoin Consultants (PAC) haben im Rahmen ihrer jährlichen Befragung von IT-Entscheidern aktuelle IT-Herausforderungen, Investitionsschwerpunkte sowie Trends beim Software-Einsatz untersucht. Die Ergebnisse unterstreichen: Investitionen in ERP, CRM und BI führen die Liste der Software-Vorhaben an. Beim Bezug von Software-as-a-Service (SaaS)-Lösungen agieren die Unternehmen zurückhaltend.

Die Analyse basiert auf einer Befragung, die das Marktanalyse- und Beratungsunternehmen PAC unter mehr als 300 IT-Entscheidern aus Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt hat. Die zentralen Ergebnisse für den Bereich Software hat PAC nun im Rahmen seines "Software Research Program" für die DACH-Region veröffentlicht.

Hohe Relevanz von Business Intelligence
Wenig überraschend zeigt sich, dass Enterprise-Resource-Planning (ERP)-, Finanzbuchhaltungs- sowie Human-Resource-Management (HRM)-Systeme in den von PAC befragten Unternehmen mit Abstand am häufigsten im Einsatz sind. Damit unterstreichen die Befragungsergebnisse den bereits hohen Etablierungsgrad dieser Lösungen. Für viele CIOs gewinnt das Thema Business Intelligence derzeit stark an Relevanz. Mit ihren umfassenden Reporting-, Analyse- und Prognosefunktionalitäten werden BI-Lösungen immer mehr zu einem zentralen Baustein in der Unternehmensführung. Aber auch in Fachabteilungen können BI-Werkzeuge wertvolle Unterstützung leisten. Mehr als 60 Prozent der im Rahmen der PAC-Studie befragten Unternehmen nutzen bereits BI-Lösungen, wobei der Anteil in Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern deutlich höher ist als in kleineren Unternehmen.

Geplante Investitionen in Software-Lösungen
PAC befragte die Teilnehmer der Studie darüber hinaus, inwiefern sie im laufenden oder kommenden Jahr Investitionen in verschiedene Software-Lösungen planen. Die Ergebnisse machen deutlich, dass Investitionsvorhaben in ERP-Systeme besonders weit verbreitet sind. Innovationsdruck, intensivierter Wettbewerb, die verstärkte Einbindung in internationale Märkte sowie der Bedarf nach Automatisierung von Abläufen gerade in mittelständischen Unternehmen lassen die Bedeutung integrierter Geschäftsprozesse und somit die Nachfrage nach ERP-Systemen rasant steigen. Zugleich adressieren ERP-Anbieter mit ihren Lösungen verstärkt den Mittelstand und bilden mit ihren spezifischen Lösungen die Basis für Investitionsprojekte.

Auch Investitionen in BI-Lösungen stehen derzeit relativ häufig auf der CIO-Agenda. Sie betreffen nicht nur die Neuimplementierung, sondern vor allem auch die Integration von BI- mit bestehenden ERP- und CRM-Systemen, um die Potenziale von BI, aber auch der anderen Software-Systeme umfassend ausschöpfen zu können. "Der anhand der Umfrageergebnisse erkennbare, relativ hohe Anteil an Unternehmen, die BI-Investitionen erst für das kommende Jahr planen, ist aus Sicht von PAC jedoch ein Zeichen dafür, dass das Thema für viele Unternehmen noch recht neu und der Entscheidungs- bzw. Auswahlprozess für eine BI-Lösung noch nicht abgeschlossen ist. Ferner könnte dies darin begründet sein, dass die Firmen ERP-Einführungsprojekten zunächst größere Aufmerksamkeit schenken", erläutert Frank Niemann, Principal Consultant – Software Markets bei PAC.

Zurückhaltung beim SaaS-Einsatz
Wie die PAC-Studie zeigt, beziehen die IT-Anwenderunternehmen ihre Software-Lösungen eher im klassischen Lizenzmodell und nur selten als Software-as-a-Service (SaaS). Dabei entwickelt sich der Cloud Computing-Lösungsmarkt derzeit in hohem Tempo: Klassische Software-Hersteller bieten ihre Lösungen vermehrt auch über die Cloud an und neue Player betreten den Markt, die einzig auf das Angebot Cloud-basierter Software setzen. Offenbar überwiegt bei vielen CIOs die Skepsis gegenüber Cloud Computing-Lösungen.

Zwar sind viele Vorteile des Cloud-Konzepts unbestritten, gleichzeitig aber auch zahlreiche – vor allem juristische Fragen – noch unzureichend geklärt, vor allem dann, wenn sich die Rechenzentren der Anbieter in Ländern außerhalb Europas befinden. Gerade im Hinblick auf Datenschutz, Standardisierung, Sicherheit und Verfügbarkeit der Lösungen bestehen seitens der Anwender große Unsicherheiten, insbesondere wenn es um den Bezug über eine Public Cloud geht.

PAC-Analystin Dr. Katrin Schleife, Senior Analyst – Retail & Cloud Computing, schließt: "Hier sind auf der einen Seite die Cloud-Anbieter, auf der anderen Seite aber auch die politischen und rechtlichen Entscheidungsträger gefragt, die anstehenden Fragen zu beantworten und einen geeigneten vertraglichen und rechtlichen Rahmen zu schaffen." (PAC: ra)

PAC: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

  • Fähigkeiten im Bereich Responsible AI

    Das Infosys Knowledge Institute (IKI), ein Forschungszweig von Infosys veröffentlichte ihre aktuelle Studie über den verantwortungsvollen Einsatz von KI in Unternehmen. Für den "Responsible Enterprise AI in the Agentic Era" Report wurden mehr als 1.500 Führungskräfte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA und Australien befragt und interviewt. Die Umfrage zeigt deutliche Lücken in der Fähigkeit von Organisationen, künstliche Intelligenz verantwortungsbewusst einzusetzen. 78 Prozent der Unternehmen betrachten Responsible AI als Motor für ihr Wachstum. Doch nur zwei?Prozent haben geeignete Kontrollen implementiert, um Reputationsrisiken und finanzielle Verluste zu vermeiden.

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen