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IT-Dienstleister stehen unter enormem Kostendruck


Die größten IT-Service-Provider in Deutschland
Der Gesamtmarkt für IT-Services in Deutschland ist im vergangenen Jahr um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen

(10.07.15) - Das jüngste Ranking der größten IT-Service-Provider in Deutschland durch das Marktanalyse- und Beratungsunternehmen PAC a CXP Group Company zeigt, dass vor allem solche Anbieter Schwierigkeiten mit der Neuorientierung haben, deren traditionelles Geschäftsmodell in großen Teilen auf klassischem Infrastruktur-Outsourcing beruhte. Dazu zählen auch Unternehmen aus der Spitzengruppe, also T-Systems, HP und Atos. Das Feld der größten IT-Service-Provider in Deutschland wird weiter von etablierten Anbietern angeführt: IBM, T-Systems, HP und Atos belegten 2014 wie im Jahr zuvor die ersten Plätze des PAC-Rankings.

Diese IT-Dienstleister stehen unter enormem Kostendruck, weil jeder auslaufende Outsourcing-Vertrag nur unter großen Preisnachlässen in die Verlängerung geht. Regelmäßig müssen die Provider deutlich zweistellige Umsatzeinbußen pro erneuerten Vertrag hinnehmen. Mittlerweile beinhalten viele Abkommen zudem Benchmark-Klauseln, die Preisanpassungen während der Vertragslaufzeit vorsehen. Diese Abschläge mit Neugeschäft etwa im Cloud Computing-Markt aufzufangen, ist ein enormer Kraftakt. Der bei den meisten Providern eingeleitete Wechsel in der Geschäftsstrategie benötigt Zeit, bis er wirksam wird.

Der Preisdruck geht nicht zuletzt auf den Erfolg der Offshore-Anbieter zurück. Sie setzen die etablierten Provider mit ihren weltweiten Delivery-Kapazitäten enorm unter Druck und konnten im vergangenen Jahr überdurchschnittliches Wachstum in Deutschland erzielen. Mit Infosys rückt erstmals ein indisches Unternehmen in PACs Top-20-Liste der IT-Dienstleister in Deutschland vor. Summa summarum legte Infosys binnen Jahresfrist um 33 Prozent zu und konnte sich damit um neun Ränge auf Platz 19 verbessern. Hilfreich dabei war sicherlich der verbesserte lokale Auftritt, den sich das Unternehmen mit der Übernahme des schweizerischen Beratungshauses Lodestone im Jahr 2012 erworben hat. Aber auch der zweitgrößte indische Provider im deutschen IT-Servicemarkt kann mit enormer Dynamik glänzen: TCS legte ebenfalls deutlich zweistellig zu und rückte damit immerhin auf Platz 26 vor.

Der Gesamtmarkt für IT-Services in Deutschland ist im vergangenen Jahr um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. In der Liste der größten Anbieter Deutschlands konnten unter anderem Accenture und Capgemini ihren Umsatz überdurchschnittlich verbessern. Beide haben – anders als das Spitzenquartett – ihren Geschäftsschwerpunkt in der Vergangenheit nicht auf das Infrastruktur-Outsourcing gelegt, und waren daher vom enormen Preisdruck im Infrastrukturgeschäft nicht so stark betroffen.

Signifikantes Wachstum konnten im vergangenen Jahr die Unternehmen erzielen, die entweder hinzugekauft haben oder einen der wenigen Big Deals in Deutschland gewinnen konnten. Bei NTT Data hat beispielsweise die mehrheitliche Übernahme der Gisa GmbH, Halle, durch das Tochterunternehmen itelligence das Umsatzwachstum beschleunigt. Die Finanz Informatik verzeichnete einen Umsatzsprung infolge eines großen Outsourcing-Abkommens mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). (PAC: ra)

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Meldungen: Studien

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

  • Fähigkeiten im Bereich Responsible AI

    Das Infosys Knowledge Institute (IKI), ein Forschungszweig von Infosys veröffentlichte ihre aktuelle Studie über den verantwortungsvollen Einsatz von KI in Unternehmen. Für den "Responsible Enterprise AI in the Agentic Era" Report wurden mehr als 1.500 Führungskräfte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA und Australien befragt und interviewt. Die Umfrage zeigt deutliche Lücken in der Fähigkeit von Organisationen, künstliche Intelligenz verantwortungsbewusst einzusetzen. 78 Prozent der Unternehmen betrachten Responsible AI als Motor für ihr Wachstum. Doch nur zwei?Prozent haben geeignete Kontrollen implementiert, um Reputationsrisiken und finanzielle Verluste zu vermeiden.

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

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    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

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