Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Markt für Engineering-Services


Lünendonk-Liste 2021: Führende Anbieter von Engineering-Services in Deutschland
Umsätze der Engineering-Dienstleister im Corona-Jahr 2020 zweistellig zurückgegangen - Engineering-Dienstleister erwarten für 2021 im Durchschnitt 10,3 Prozent, für 2022 sogar 14,2 Prozent Wachstum - Digital Engineering, OT/IT-Integration und Softwareentwicklung Top-Themen für Projektvergabe


Der Markt für Engineering-Services in Deutschland hat sich im Jahr 2020 analog zur Konjunktur rückläufig entwickelt. Die Inlandsumsätze der von Lünendonk untersuchten 24 führenden und in Deutschland tätigen Engineering-Dienstleister sind 2020 im Durchschnitt um 13,6 Prozent zurückgegangen. Dies ergibt sich aus der nun veröffentlichten Lünendonk-Liste 2021 "Führende Anbieter von Engineering Services in Deutschland" und der zugehörigen Studie, die im Oktober erscheinen wird. Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk und Studienautor, erläutert: "Der Einbruch der Industrie-Konjunktur mit Beginn der Corona-Krise ab Ende Januar 2020 hat die Engineering-Dienstleister besonders hart getroffen. Budgets für R&D und die Produktentwicklung wurden oft unmittelbar gestrichen oder gekürzt, um Kosten kurzfristig zu reduzieren. Externe Dienstleister waren davon oft als Erste betroffen."

Mit Blick auf das laufende und das folgende Jahr sind die befragten Engineering-Dienstleister allerdings wieder optimistisch und rechnen mit einem Umsatzwachstum von 10,3 Prozent im statistischen Mittel für 2021 und sogar von 14,2 Prozent für 2022. Nachfrage erwarten sie vor allem in den Bereichen Digital Engineering, Agile & Cloud Native Softwareentwicklung und darüber hinaus in Technologiefeldern wie (I)IoT, OT/IT-Integration, Digital Twin und Data Analytics, die in engem Zusammenhang zum fortschreitenden Wandel zur Industrie 4.0 und datenbasierten Geschäftsmodellen stehen. Auch die ebenfalls von Lünendonk befragten 100 Anwenderunternehmen planen exakt in diesen Feldern, ihre Ausgaben für externe Dienstleister teilweise sehr deutlich zu erhöhen.

Das sind erste Ergebnisse der Lünendonk-Liste und -Studie 2021 "Der Markt für Engineering Services in Deutschland", die das Marktforschungsunternehmen Lünendonk & Hossenfelder nun veröffentlichte.

Lünendonk-Liste im Überblick
In das Ranking aufgenommen wurden Dienstleister, die mehr als 50 Prozent des Umsatzes oder mindestens 250 Millionen Euro mit folgenden Services erwirtschaften: Engineering Services wie R&D-Consulting, Produkt-Innovationsberatung, Design & Konzeption, Entwicklung von Prototypen, Entwicklung und Einführung von Embedded Software, Testen & Validierung, Simulation und Modelling sowie sämtliche weitere Produkt-IT-bezogene IT-Services.

Marktführer im deutschen Markt für Engineering Services ist die zum Volkswagenkonzern gehörende IAV. Mit einem von Lünendonk geschätzten Umsatz in Deutschland von 805,9 Millionen Euro steht das Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin knapp vor der Bertrand AG, die im Jahr 2020 791,4 Millionen Euro in Deutschland erzielen konnte. Diese beiden Unternehmen bilden demnach die unangefochtene Spitze des Marktes. Lünendonk geht jedoch davon aus, dass sich die Lücke zwischen den Top 2 und den darauffolgenden Plätzen in den nächsten Jahren verkürzen wird. Im diesjährigen Ranking belegt die Ferchau GmbH Rang 3. Auf Rang 5 findet sich mit EDAG ein sehr breit aufgestellter Engineering-Dienstleister mit einem Umsatz in Deutschland von 395,4 Millionen Euro wieder.

Bewegung in den Markt kommt unter anderem durch die Übernahme im Juli 2021 von Akka (Rang 4) durch den Personaldienstleistungskonzern Adecco, zu dem unter anderem Modis (Rang 9) gehört. In Zukunft soll das Geschäft von Akka und Modis zusammengefasst werden, sodass nach konsolidierten Umsätzen ein neuer Platz 3 mit deutlich geringerem Abstand zu den Top 2 entsteht. "Doch auch IT-Dienstleistungskonzerne wie Accenture (Übernahme von Umlaut in 2021) oder Cognizant (Übernahme von ESG Mobility in 2021) drängen in den Engineering-Markt, in dem sich die Grenzen zwischen Engineering und IT im Zuge der digitalen Transformation in der Auflösung befinden, weil sich die Anforderungen der Kunden verändern", so Mario Zillmann mit Blick auf die künftigen Entwicklungen in der Lünendonk-Liste.

Im Jahr 2020 gab es bereits einen ähnlichen Mega-Deal: Auf Rang 6 und einem geschätzten Umsatz in Deutschland von 280 Millionen Euro ist Capgemini Engineering in die Lünendonk-Liste eingestiegen. Unter der Marke Capgemini Engineering wurden sowohl die Übernahme des Engineering-Dienstleisters Altran im Jahr 2020 als auch die bereits vorhandenen Kompetenzen im Bereich Intelligent Industry gebündelt. In der bisher letzten Lünendonk-Liste aus dem Jahr 2016 lag Altran auf Rang 7.

Die deutsche Niederlassung der französischen Alten Group belegt in der Lünendonk-Liste Rang 7 und erwirtschaftete im Jahr 2020 in Deutschland einen Umsatz von 225 Millionen Euro. In diesen Umsätzen von Alten ist auch die Übernahme der OSB AG im Jahr 2020 enthalten. Die Top 10 komplettiert Brunel (195,2 Millionen Euro) auf Rang 10.

Mit der IABG steht ein weiterer Dienstleister mit Hauptsitz in Deutschland im Top-15-Ranking, traditionell mit Schwerpunkt im Bereich Aerospace und Defence, mittlerweile aber auch im Automotive-Sektor. Das Top-15-Ranking schließt Segula Technologies ab, die vor allem durch die Übernahme von Teilen des Opel-Entwicklungszentrums in Rüsselsheim in Deutschland präsent wurden. Da die Aufnahme des offiziellen Geschäftsbetriebes der Segula Technologies GmbH und die Übernahme der Opel-Mitarbeiter zum 1. September 2019 erfolgte, sind die Umsätze von Segula für 2019 und 2020 nicht miteinander vergleichbar, und Segula wurde aus der Berechnung der Umsatzentwicklung für 2020 herausgenommen. (Lünendonk & Hossenfelder: ra)

eingetragen: 10.11.21
Newsletterlauf: 14.01.22

Lünendonk & Hossenfelder: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

  • Fähigkeiten im Bereich Responsible AI

    Das Infosys Knowledge Institute (IKI), ein Forschungszweig von Infosys veröffentlichte ihre aktuelle Studie über den verantwortungsvollen Einsatz von KI in Unternehmen. Für den "Responsible Enterprise AI in the Agentic Era" Report wurden mehr als 1.500 Führungskräfte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA und Australien befragt und interviewt. Die Umfrage zeigt deutliche Lücken in der Fähigkeit von Organisationen, künstliche Intelligenz verantwortungsbewusst einzusetzen. 78 Prozent der Unternehmen betrachten Responsible AI als Motor für ihr Wachstum. Doch nur zwei?Prozent haben geeignete Kontrollen implementiert, um Reputationsrisiken und finanzielle Verluste zu vermeiden.

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen