Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Governance-, Risiko- & Compliance-Know-how


Künstliche Intelligenz (KI) treibt die Automatisierung von Service-Integration und -Management (SIAM) voran
Neuer ISG-Anbietervergleich sagt weiteres Wachstum des deutschen Marktes voraus, zumal immer mehr mittelständische Unternehmen auf SIAM (Service Integration and Management) und ITSM (IT Service Management) setzen


Dank Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) wie Bots und Machine Learning (ML) sowie durch die verstärkte Nutzung von Big Data und Analytics bieten SIAM-/ITSM-Anbieter ihre Lösungen immer automatisierter an. Kunden erhalten dadurch hochfunktionelle Lösungen, die sie manuell kaum noch anpassen müssen. Auch deshalb gibt der deutsche Mittelstand seine bisherige Zurückhaltung gegenüber SIAM/ITSM nun auf und investiert verstärkt in solche Systeme. Dies meldet der neue Anbietervergleich "ISG Provider Lens – SIAM/ITSM Germany 2019".

Gleichwohl stellt die vom Marktforschungs- und Beratungshaus ISG Information Services Group durchgeführte Studie fest, dass der bereits erreichte SIAM-Reifegrad in den Anwenderunternehmen sehr unterschiedlich ausfällt. Dies erschwere oft den schnellen und umfangreichen Einsatz von Automatisierungssoftware. Der Erfolg der Anbieter beruhe deshalb auf ihrer Fähigkeit, ein breites Marktwissen sowie Governance-, Risiko- und Compliance-Know-how unter Beweis zu stellen. Insgesamt untersuchte die ISG-Studie 15 Anbieter in vier Teilmärkten.

"Deutsche Unternehmen, vor allem im Mittelstand, waren in der Vergangenheit mit der Beauftragung von IT-Service-Anbietern vergleichsweise zurückhaltend. Denn ihr gut ausgebildetes Personal hatte die Bereitstellung der IT im Griff", sagt Lutz Peichert, Principal Analyst im Auftrag der ISG Information Services Group und Lead Advisor der Studie. "Doch da auch das Mittelstandsgeschäft immer digitaler und dadurch komplexer wird, setzen diese Unternehmen jetzt verstärkt auf SIAM- und ITSM-Dienstleister. Deren IT-Management-Lösungen sind heute hochautomatisiert und deutlich weniger personalintensiv als noch vor wenigen Jahren. Dadurch wird der SIAM-/ITSM-Markt weiter an Fahrt zulegen."

Automatisierbar sei bei SIAM/ITSM inzwischen fast alles, so Peichert weiter. Doch sollten Anwenderunternehmen vor einem Kauf genau analysieren, welche Funktionalitäten sie wirklich brauchen, um Fehlinvestitionen zu vermeiden. "Die vorliegende Studie bewertet die Anbieter vor allem auch unter diesem Kosten-Nutzen-Aspekt."

Als deutsche Besonderheit im Marktsegment "IT Service Operation" (ITSO) nennen die ISG-Analysten die Stärke von mittelständischen Beratungsunternehmen. "Mittelständische Unternehmen arbeiten vorzugsweise mit Partnern zusammen, die sich auf gleicher Augenhöhe mit ihnen bewegen", erläutert Analyst Peichert. Mittelständische Beratungsanbieter besäßen hierzulande einen ganz anderen Stellenwert als in den meisten anderen Ländern, so Peichert weiter. "Sie verwenden teilweise schon seit Jahrzehnten entsprechende SIAM-/ITSM-Plattformen und implementieren diese beim Kunden auf Projektbasis. Indem sie die Plattformsysteme an die spezifischen Kundenwünsche anpassen, liefern die Anbieter in überschaubarer Zeit genau das, was die Nachfrageseite tatsächlich braucht. Außerdem wächst mit jedem Projekt die Funktionalität, die dann auch neuen Kunden zur Verfügung steht."

Der neue ISG Provider Lens "SIAM/ITSM Germany 2019" untersucht die Fähigkeiten von 15 Anbietern in vier unterschiedlichen Teilmärkten (Marktquadranten): Business Value and Service Management (BVSM), IT Service Design (ITSD), IT Service Operation (ITSO) und Service Information Management (SIM). Der Anbietervergleich führt Materna und Tech Mahindra als Leader in allen vier Quadranten auf. Capgemini, HCL und ServiceNow sind dreimal im Leader-Quadranten vertreten, BMC, DXC Technology und Matrix42 in zweien.

Business Value & Service Management (BVSM)
Die BVSM-Prozesse ergänzen die eher taktischen Betriebsprozesse um strategische, geschäfts- und nachfrageorientierte Verfahren. Da sich Kundenprozesse hier zum Teil stark unterscheiden, ist es für reine Produktanbieter schwierig, alle erforderlichen Funktionen anzubieten. Sie liegen leicht hinter Managed-Service-Providern oder Systemintegratoren zurück. Diese führen den Quadranten an, da sie in ihren Produkten zusätzliche Funktionen anbieten, die vielfach auf umfangreichen praktischen Erfahrungen basieren.

IT Service Design (ITSD)
In diesem Quadranten untersuchte ISG die Konzeption und Transformation von IT-Leistungen für operative Prozesse. Die Analysten heben dabei hervor, dass es bei der Planung und Realisierung der Services unerlässlich sei, historische und aktuelle Informationen über die Service-Inanspruchnahme zu verwenden. Deshalb seien vor allem jene Provider wettbewerbsstark, die Reporting- und KI-Funktionen gepaart mit Big Data und Analytics bieten können.

IT Service Operation (ITSO)

Dieser Teilmarkt wandelt sich aufgrund neuer technischer Möglichkeiten derzeit grundlegend. Insbesondere Big Data und Analytics, gepaart mit KI und Cognitive Computing, bieten eine enorme Funktionsvielfalt und erlauben einen sehr hohen Automatisierungsgrad. Hinzu kommt die Integration von IoT (Internet of Things), Smart Metering und intelligenten Sensoren in die Produkte der Anbieter. ISG-Kunden, die nach Produkten oder Lösungen auf diesem Markt suchen oder diese bereits einsetzen, verdoppeln pro Jahr durchschnittlich ihre Investitionen in aktuelle Technologien wie robotergestützte Prozessautomatisierung (RPA), autonom agierende Systeme, virtuelle Kundenagenten, Natural Language Processing (NLP) und Machine Learning. Ziel ist es hier, eine möglichst hohe Effizienz im operativen Umfeld zu erreichen.

Service Information Management (SIM)
Der Schlüssel in diesem Marktsegment liegt der ISG-Studie zufolge im Aufbau und in der Pflege der Configuration Management Database (CMDB). Sie bildet das Herzstück des jeweiligen Frameworks. Die eigentliche Herausforderung bildete dabei bisher die Datenbankpflege. Nach Konzeption, Realisierung und Auffüllung der CMDB ist diese bei Inbetriebnahme oft schon veraltet. Soziale Medien, NLP und KI in Kombination mit ML und verbesserten Erkennungsmechanismen werden zukünftig dazu beitragen, dass die Aktualisierung dieses Datenbanktyps weitgehend automatisiert erfolgen kann. Dementsprechend dominieren in diesem Marktquadranten Anbieter, die Anwendungen für die Prozessautomatisierung auf CMDB-Basis entwickeln sowie Kunden bei der Implementierung dieser Tools mit einem robusten Prozessdesign unterstützen.
(Information Services Group: ISG)

eingetragen: 23.05.19
Newsletterlauf: 18.06.19

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

  • Fähigkeiten im Bereich Responsible AI

    Das Infosys Knowledge Institute (IKI), ein Forschungszweig von Infosys veröffentlichte ihre aktuelle Studie über den verantwortungsvollen Einsatz von KI in Unternehmen. Für den "Responsible Enterprise AI in the Agentic Era" Report wurden mehr als 1.500 Führungskräfte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA und Australien befragt und interviewt. Die Umfrage zeigt deutliche Lücken in der Fähigkeit von Organisationen, künstliche Intelligenz verantwortungsbewusst einzusetzen. 78 Prozent der Unternehmen betrachten Responsible AI als Motor für ihr Wachstum. Doch nur zwei?Prozent haben geeignete Kontrollen implementiert, um Reputationsrisiken und finanzielle Verluste zu vermeiden.

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen