Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Corona: Auswirkungen auf die Service-Branche


89 Prozent der B2B-Dienstleister erwarten Umsatzrückgänge
96 Prozent der Teilnehmer befinden sich im Krisenmodus - Vor allem Beratungshäuser und Zeitarbeitsunternehmen sind betroffen


Die Business-to-Business-Dienstleistungsunternehmen (B2B) befinden sich im Krisenmodus. Nach einer aktuellen Online-Befragung des Marktforschungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder, Mindelheim, gaben 96 Prozent der Teilnehmer an, komplett (65 Prozent) oder teilweise (31 Prozent) einen Krisenplan umgesetzt zu haben. Hauptgründe für die Maßnahmen sind die zu erwartenden Umsatzverluste durch COVID-19, aber auch Prozessanpassungen aufgrund von Home-Office-Regelungen, Ausfall von Kundenmeetings und Events sowie Verschiebung von Projekten und Budgets. 89 Prozent der Studienteilnehmer rechnen im Geschäftsjahr 2020 mit negativen Abweichungen vom geplanten Jahresumsatz – hier erwartet jeder Zweite einen Rückgang um mehr als 10 Prozent. Am stärksten betroffen sind Anbieter von Zeitarbeit und Personaldienstleistung sowie Consultants. Neben diesen Branchen wurden auch Wirtschaftsprüfer, IT-Berater sowie Facility-Management- (FM) und Instandhaltungs-Unternehmen in die Analyse einbezogen.

"89 Prozent der Studienteilnehmer beklagen signifikante Auswirkungen der Corona-Krise auf den Jahresumsatz", sagt Jörg Hossenfelder, geschäftsführender Gesellschafter von Lünendonk & Hossenfelder. "Bei Betrachtung der Managementberater steigt dieser Anteil auf 94 Prozent, bei den IT-Beratern und Facility-Service-Anbietern auf jeweils 90 Prozent. Die Zeitarbeitsunternehmen kommen auf 88 Prozent. Nach einem herausfordernden Geschäftsjahr 2019 stellt die aktuelle Situation die Zeitarbeitsbranche erneut auf die Probe." Bei den Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern erwarten 71 Prozent der Teilnehmer einen Umsatzrückgang.

Personalausfall und -reduzierung als Folge
Auf die Frage, welchen Impact die Corona-Krise auf das aktuelle Geschäft habe, antworteten die 157 B2B-Service-Provider auf einer Skala von 1 (kein Einfluss) bis 10 (sehr hoher Einfluss) im Mittel mit 7,96. Bei den Personaldienstleistern liegt der Wert bei 8,13, bei den Facility-Management- und Instandhaltungsunternehmen bei 8,24.

Während die Zeitarbeitsunternehmen neben Umsatzrückgang auch Personalausfall und -reduzierung beklagen, macht den FM-Dienstleistern die temporäre Schließung von Kundenstandorten zu schaffen. Vertreter der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatung sowie der IT-Beratung stellen verstärkt auf Remote Work und Home Office um, bei den Managementberatern machen sich die Begrenzungen von Vor-Ort-Aktivitäten im Tagesgeschäft bemerkbar.

Umsatzrückgang im Geschäftsjahr 2020
Jeder zweite Studienteilnehmer erwartet im aktuellen Geschäftsjahr Umsatzeinbußen um mehr als 10 Prozent. Bei den Wirtschaftsprüfern äußern 44 Prozent diese Prognose, bei IT-Beratungen sowie den FM- und Instandhaltungsunternehmen jeweils 38 Prozent. Am stärksten betroffen sind die Managementberatungs- und Zeitarbeitsunternehmen. Während 55 Prozent der Vertreter der Personaldienstleistung Umsatzrückgänge von über 10 Prozent erwarten, steigt dieser Anteil bei den Managementberatern auf 63 Prozent.

Statistische Daten
An der Online-Befragung des Marktforschungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder nahmen 157 Personen teil. Sie verteilen sich auf die B2B-Service-Märkte Management- und IT-Beratung, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatung, Facility Management und Instandhaltung sowie Personaldienstleistung. 11 Prozent der Teilnehmer sind Vorstandsmitglieder, 48 Prozent haben eine Geschäftsführerposition inne, 25 Prozent fungieren als leitende Angestellte. Die Feldphase dauerte zehn Tage und endete am 27. März 2020. (Lünendonk & Hossenfelder: ra)

eingetragen: 07.04.20
Newsletterlauf: 05.06.20

Lünendonk & Hossenfelder: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

  • Fähigkeiten im Bereich Responsible AI

    Das Infosys Knowledge Institute (IKI), ein Forschungszweig von Infosys veröffentlichte ihre aktuelle Studie über den verantwortungsvollen Einsatz von KI in Unternehmen. Für den "Responsible Enterprise AI in the Agentic Era" Report wurden mehr als 1.500 Führungskräfte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA und Australien befragt und interviewt. Die Umfrage zeigt deutliche Lücken in der Fähigkeit von Organisationen, künstliche Intelligenz verantwortungsbewusst einzusetzen. 78 Prozent der Unternehmen betrachten Responsible AI als Motor für ihr Wachstum. Doch nur zwei?Prozent haben geeignete Kontrollen implementiert, um Reputationsrisiken und finanzielle Verluste zu vermeiden.

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen