Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Umsatzwachstum bei Cloud Computing


Allein im Bereich der Software-as-a-Services werden die Umsätze mit Public-Cloud-Lösungen bis 2025 auf 11 Milliarden Euro ansteigen
"Internet der Dienste" bietet großes Wachstumspotenzial für deutsche Wirtschaft


(03.1210) - Im Internet entsteht derzeit eine neue Dienstleistungswirtschaft - das "Internet der Dienste". Vor allem durch Technologien wie Cloud Computing, Service Orientierte Architekturen (SLAs) oder Webservices nimmt das Spektrum der Dienstleistungen, die über das Internet angeboten oder genutzt werden können, massiv zu.

Dies ist das zentrale Ergebnis der Studie "Das wirtschaftliche Potenzial des Internet der Dienste". Sie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) von Berlecon Research gemeinsam mit der International Business School of Service Management (ISS), dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Pierre Audoin Consultants (PAC) durchgeführt. Ihr liegen u. a. repräsentative Unternehmensbefragungen, zahlreiche Expertengespräche und Modellrechnungen zugrunde.

Hierzu sagte Hans-Joachim Otto, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie: "Die vom BMWi in Auftrag gegebene Zukunftsstudie verdeutlicht ganz klar, dass das Internet das Potenzial dazu hat, sich zum globalen Baukasten für webbasierte Dienste zu entwickeln. Diese Entwicklung ist nicht nur für die deutsche IKT-Branche, sondern für die deutsche Wirtschaft insgesamt Herausforderung und Chance zugleich. Mit dem Aktionsprogramm Cloud Computing hat das BMWi gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft bereits die Initiative ergriffen, die Wachstumspotenziale des Internet der Dienste zu erschließen."

Für die IKT-Branche bietet dieses "Internet der Dienste" zahlreiche neue Marktchancen. So wird etwa das Umsatzvolumen mit Angeboten von Rechenleistung, Speicherkapazitäten oder Softwarelösungen über das öffentliche Internet (sog. Public-Cloud-Angeboten) bis zum Jahr 2025 von heute knapp 650 Millionen Euro auf über 20 Milliarden Euro anwachsen, schätzen die Analysten von Pierre Audoin Consultants (PAC). Das entspricht etwa 20 Prozent der gesamten IT-Ausgaben deutscher Unternehmen. Allein im Bereich der internetbasierten Softwarelösungen (Software-as-a-Service - SaaS) werden die Umsätze mit Public-Cloud-Lösungen bis 2025 auf 11 Milliarden Euro ansteigen - das entspricht einem Anteil von 90 Prozent aller Ausgaben für Standardsoftware in Deutschland. Hinzu kommen Umsätze im Projektgeschäft rund um Public-Cloud-Lösungen in Höhe von schätzungsweise 1,6 Milliarden Euro im Jahr 2025.

Diese Zahl berücksichtigt nicht den Markt für "Private Cloud Computing", bei dem Rechenleistungen, Speicherkapazitäten oder Anwendungen in virtualisierten Umgebungen für einzelne Unternehmen bereitgestellt werden. Derzeit ist dieser Markt rund zweieinhalb Mal so groß wie der Markt für Public Cloud Computing, der gesamte Cloud Computing-Markt liegt damit - je nach Abgrenzung - im Bereich von 2 bis 3 Milliarden Euro. Im Jahr 2025 dürfte der Umfang des Public-Cloud-Markts den für Private-Cloud-Leistungen deutlich übersteigen. Umsätze mit Private Clouds werden dann nur noch etwa die Hälfte der Umsätze mit Public-Cloud-Leistungen ausmachen - also etwa 10 Milliarden Euro. Damit würden insgesamt Größenordnungen von bis zu 30 Milliarden Euro erreicht werden.

"Unsere Analysen zeigen, dass der Ansatz, IKT-Ressourcen als webbasierte Dienstleistung zu beziehen, nicht nur eine kurzfristige Modeerscheinung ist" erklärte Nicole Dufft, Geschäftsführerin von Berlecon Research. Für die IKT-Branche bedeutet das eine tiefgreifende Veränderung der Marktstrukturen. Denn das Umsatzwachstum bei Cloud Computing geht teilweise zu Lasten anderer Marktsegmente, z.B. des klassischen Lizenz- oder Projektgeschäfts. "IKT-Anbieter müssen sich darauf vorbereiten, sonst laufen sie Gefahr zurückzufallen oder sogar ganz vom Markt zu verschwinden", so Dufft weiter. "Gerade kleine und mittelständische IKT-Anbieter müssen in diesem Umfeld neue Wege gehen, um langfristig am Markt bestehen zu können." Für sie bietet das Internet der Dienste aber auch neue Chancen. Sie können beispielsweise durch die Anbindung an große Cloud-Plattformen leichter größere Kundenkreise ansprechen und internationale Märkte erschließen.

Staatssekretär Otto sagte: "Es kommt darauf an, den Mittelstand fit zu machen für die neuen Herausforderungen. Mit dem 'Theseus'-Forschungsprogramm fördert das BMWi mit 100 Millionen Euro Basistechnologien, die jetzt schon zu neuen Diensten und Erfolg versprechenden Geschäftsmodellen im Internet führen. Der Mittelstand war von Anfang an mit im Boot. Mit dem vom BMWi gestarteten Technologiewettbewerb 'Trusted Cloud' wollen wir die Eintrittshürden für neu entstehende Märkte für den Mittelstand weiter senken und sie gezielt ansprechen, sich mit innovativen Projektideen zu beteiligen."

Während in der IKT-Branche die Bedeutung dieser Entwicklungen auf breiter Front erkannt und diskutiert wird, beschränkt sich die Diskussion in anderen Branchen meist noch auf Kosteneinsparpotenziale und Effizienzgewinne.

"Dass Cloud Computing-Technologien aber ein wichtiger Wegbereiter für innovative Dienstleistungsangebote und Geschäftsmodelle in allen Branchen sind, wird noch nicht hinreichend wahrgenommen", betont Nicole Dufft. "Doch im Internet der Dienste werden künftig auch Unternehmen außerhalb der IKT-Branche immer öfter selbst zu Anbietern von webbasierten Diensten und Anwendungen." (BMWi: ra)

Lesen Sie auch:
Tiefgreifende Veränderung der Marktstrukturen


Meldungen: Studien

  • US-Außenpolitik verunsichert

    Die fünfte Ausgabe des EuroCloud Pulse Check, durchgeführt von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland_eco e. V. zeigt, dass Resilienz und digitale Souveränität angesichts geopolitischer Unsicherheiten entscheidend für deutsche Unternehmen geworden sind. Mit 258 befragten IT- und Business-Verantwortlichen liefert die Studie Einblicke in Cloud-Strategien und deren Anpassung an aktuelle Herausforderungen.

  • GenAI im IT-Servicemanagement

    SolarWinds hat ihren ITSM?Report?2025 veröffentlicht. Dieser zeigt klare Unterschiede zwischen ITSM-Systemen, die generative KI (GenAI) in ihren Vorgängen nutzen, und denen, die das nicht tun. In dem Report wurden mehr als 2.000 ITSM-Systeme und mehr als 60.000 aggregierte und anonymisierte Kundendatenpunkte analysiert.

  • The State of SaaS Resilience Report 2025

    Das As-a-Service-Modell steht mittlerweile im Mittelpunkt der Arbeitsweise von Abteilungen und Teams in Unternehmen. Fast jedes Unternehmen hat in den letzten zwei bis drei Jahren weitere Anwendungen hinzugefügt. Im Durchschnitt nutzt ein Unternehmen heute etwa 139 SaaS-Anwendungen, und diese Zahl steigt auf 159 bei Unternehmen, die mit mehreren Sicherheitsverletzungen konfrontiert waren. Das Muster ist eindeutig, denn mit dem Wachstum des Portfolios steigt auch das Risiko.

  • Utilities-Sektor: Drang in die Cloud

    Gemeinsam mit Adesso hat Natuvion in einer international angelegten Studie herausgefunden, was sich Utilities-Unternehmen von einer IT-Transformation versprechen und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben. Befragt wurden 225 Führungskräfte der Energiewirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

  • Souveränität gibt es nicht zum Nulltarif

    Die Uhr tickt: Bis 2030 soll Europa laut Europäischer Kommission digital souverän sein. Doch während die Politik Autonomie predigt, laufen in den meisten Büros weiter US-Tools wie Microsoft Teams. Eine aktuelle Umfrage der Kommunikations- und Kollaborationsplattform Wire zeigt: Die große Mehrheit der europäischen Entscheider hält die europäischen Ziele für kaum erreichbar.

  • KI-Risiken und IT-Haftpflicht

    Künstliche Intelligenz (KI) hat sich bei deutschen IT-Dienstleistern fest etabliert: Sie nutzen die Technologie nicht nur intern, sondern bieten zunehmend KI-basierte Lösungen für ihre Kunden an. Das zeigt die aktuelle, repräsentative Hiscox IT-Umfrage 2025. Während KI-Projekte die Auftragsbücher füllen, dämpfen Unsicherheiten rund um Datensicherheit, rechtliche Rahmenbedingungen und Versicherungsschutz die Aufbruchstimmung in der Branche.

  • Mitarbeiter kaum KI-bereit

    Kyndryl hat ihren zweiten jährlichen Readiness Report veröffentlicht. 3.700 Führungskräfte aus 21 Ländern wurden dafür befragt. Die Ergebnisse zeigen: Unternehmen erleben derzeit eine Phase großer Dynamik und Selbstreflexion. Sie verzeichnen wachsende Erträge aus ihren KI-Investitionen, stehen aber gleichzeitig unter wachsendem Druck, ihre Infrastruktur zu modernisieren, Innovationen zu skalieren, Mitarbeitende weiterzubilden und Risiken in einem immer komplexeren regulatorischen Umfeld zu steuern.

  • Daten-Hoheit als Schlüsselfaktor

    Digitale Souveränität ist auch für kleinere Unternehmen ein zentrales Kriterium bei der Wahl von IT-Dienstleistern. Das zeigt eine YouGov-Umfrage im Auftrag von Ionos unter ca. 4.500 Entscheidern in kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland und Europa*. Demnach bevorzugen jeweils über 80 Prozent der Befragten Anbieter, die ihnen volle Kontrolle über ihre Daten garantieren und diese vor ausländischen Behörden schützen. Die Störung bei einem US-Cloud-Anbieter hat gezeigt, welche Risiken entstehen, wenn Unternehmen ihre Daten vollständig einem einzigen Anbieter anvertrauen. Besonders in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten kann dies schnell die Existenz gefährden.

  • Hybride und Multi-Cloud-Modelle setzen sich durch

    Der EuroCloud Pulse Check 2025 "Digitale Resilienz made in Europe: Strategien für eine souveräne Cloud-Zukunft" offenbart: Deutsche Unternehmen setzen zunehmend auf hybride und Multi-Cloud-basierte Strategien, um sich gegen geopolitische Risiken abzusichern und ihre digitale Souveränität zu stärken. Die von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland und eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. erstellte Studie untersucht, wie sich die Prioritäten im Cloud-Markt verschieben und welche Rolle europäische Anbieter dabei spielen. Realisiert wurde die Studie in Kooperation mit Exoscale, Ionos und plusserver.

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen