Bösartige Apps tarnen sich als KI-Tools


Nutzer werden über die üblichen Maschen dazu verleitet, Malware auf ihren Mobilgeräten zu installieren
Manche bösartige Apps laden komplette Malware-Frameworks herunter, die Anmeldedaten kopieren und damit Betrug betreiben


Von Dr. Martin Krämer, CISO-Advisor bei KnowBe4

Cyberkriminelle begnügen sich nicht nur damit, dass sie KI-Tools mit Prompt Injection oder Prompt Hacking manipulieren. Sie setzen darüber hinaus auch eigene Tools wie FraudGPT und andere ein. Nun tritt ein neuer Trend hinzu. Einige Gruppen bieten bösartige Apps zum Download an, die sich als beliebte KI-Tools wie ChatGPT und DALL-E ausgeben. Nutzer werden über die üblichen Maschen dazu verleitet, Malware auf ihren Mobilgeräten zu installieren.

Forscher von Appknox haben genau das herausgefunden und weitere Fälle werden folgen. Beispiele in der Untersuchung sind der "DALL·E 3 AI Image Generator" und eine bösartige Version der früheren App "WhatsApp Plus". Diese Apps geben sich nach Installation umfangreiche Berechtigungen und sammeln personenbezogene Daten.

Andere bösartige Apps wiederum laden komplette Malware-Frameworks herunter, die Anmeldedaten kopieren und damit Betrug betreiben. Mit den Berechtigungen und Informationen sind die Cyberkriminellen in der Lage, Einmalpasswörter oder Passcodes abzufangen und sich dadurch in Sessions einzuschalten. Mit der Verbreitung der KI-Tools steigt auch das Missbrauchspotential und genau darauf zielen Cyberkriminelle ab. Schließlich ist das Vertrauen der Nutzer in bestimmte Marken und Unternehmen so groß, dass sie nicht auf Warnhinweise wie falsche Schreibweisen oder mysteriöse Angebote oder Aktionen reagieren. Die Angreifer machen sich dies zu Nutze und fälschen lieber bekannte KI-Tools als eigene entwickeln zu müssen. Beworben bzw. verbreitet werden sie über App Stores, mit Phishing oder anderen Social Engineering-Methoden.

Dagegen hilft nur aufmerksam zu bleiben und sich über Forschungsergebnisse zu Betrügereien wie die genannten, zu informieren. Nur dann wird es gelingen, ausreichend viele Nutzer zu sensibilisieren und zu warnen. Vor allem für Unternehmen bedeutet dies eine größere Gefahr, wenn ihre Mitarbeiter KI ohne Erlaubnis der IT-Abteilung, sogenannte Schatten KI, einsetzen, um effizienter im Joballtag zu werden.

KI-gestützte Schulungen für Security Awareness können Mitarbeitern ein gesundes Misstrauen vermitteln, damit sie Social Engineering-Taktiken wie diese erkennen können. (KnowBe4: ra)

eingetragen: 25.11.25

KnowBe4: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Security-Tipps und Background-Wissen

  • Stärkere "wurmartige" Ausbreitung

    Als die erste Welle der Shai-Hulud-Kampagne im Jahr 2025 bekannt wurde, entwickelte sich der Vorfall rasch zu einem der schwerwiegendsten Angriffe im gesamten JavaScript-Ökosystem. Die Sicherheitsforscher von JFrog gehörten zu den ersten, die den Angriff umfassend analysierten und dabei aufdeckten, dass Hunderte von npm-Paketen kompromittiert worden waren. Ein selbstreplizierender Wurm stahl Zugangsdaten, erbeutete Cloud-Token und veröffentlichte manipulierte Paketversionen automatisiert erneut.

  • KI perfektioniert bewährte Angriffstaktiken

    Lange gab es keine Beweise zu KI-gesteuerten, autonomen Angriffen. Mit der ersten gemeldeten KI-orchestrierten Cyberspionagekampagne hat sich dies geändert. Das ThreatLabZ-Team von Zscaler erläutert, wie sich Sicherheitsverantwortliche gegen KI gesteuerte Angriffe wappnen können.

  • Cyberkriminalität bleibt weltweit disruptiv

    In ihrem jährlichen "Cybersecurity Forecast Report" beschreibt Google Cloud Security die kommenden Trends und Herausforderungen in der Cybersecurity. Dazu gehören 2026 KI-gestützte Bedrohungen sowie Cyberkriminelle, die Ransomware einsetzen und Organisationen mit gestohlenen Daten erpressen. Zudem werden die aktivsten staatlichen Bedrohungsakteure "Big Four" (Russland, Nordkorea, China und Iran) ihre Bemühungen intensivieren.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen